Auf Empfehlung habe ich dieses Buch, von dem ich in letzter Zeit mehrmals gehört hatte, nun endlich gelesen. Ein Wochenende mit Gott? Das klang für mich zwar interessant aber ich wusste nicht, wie ich das einordnen sollte. Mit gemischten Erwartungen begann ich zu lesen, konnte das Buch jedoch, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen. Der Autor hat es wunderbar verstanden seine Leser in die tiefste Traurigkeit seiner Charaktere mitzunehmen, wie auch zu deren tröstender Erkenntnis die sich innerhalb der Geschichte immer weiter aufbaut.
Mackenzie Allen Philips ist ein ganz normaler amerikanischer Familienvater, der mit seinen Kindern einen Campingausflug macht. Sie verleben eine wunderbare Zeit, bis es zu der tragischen Entführung seiner jüngsten Tochter Missie kommt. Trotz intensiver Suche der Polizei und vielen Helfern kann Missie nicht gerettet werden. Nur ihr blutverschmiertes Kleid wird in einer abgelegenen Hütte gefunden. Während Mackenzies Frau Halt und Trost in ihrem Glauben findet, bemerkt er selbst wie er zunehmend mit Gott und dem Schicksal seiner Tochter hadert. Er droht sich immer mehr vom Glauben abzuwenden.
Da erhält er eines Tages eine Einladung zu einem Wochenende in eben die Hütte, in der Missie vermutlich ermordet wurde. Die Einladung kommt von jemandem der mit „Papa“ unterschrieben hat. Da Mack’s eigener Vater schon lange tot ist, kommt nur Gott als Absender infrage, der von Mack’s Frau vertrauensvoll „Papa“ genannt wird. Mack ist sehr misstrauisch, fährt aber dennoch hin.
In der Hütte begegnet er tatsächlich Gott in einer, für ihn zuerst ungewöhnlichen Form. In Gesprächen mit Gott verarbeitet er das Geschehn um seine verstorbene Tochter und versteht vieles von dem, was in seinem Leben bisher noch passierte. Seine große Traurigkeit, die ihn seit Missies Verschwinden nie losließ, verliert an Macht über ihn. Er lernt neues Vertrauen in Gott zu haben und sein Leben wieder anzunehmen und zu lieben.
Ein beeindruckendes Buch, das eine tiefe Liebe und ein unbedingtes Vertrauen zum Göttlichen vermittelt, wie ich es selten erlebt habe. So, wie die Begegnung in der Hütte Mack verändert hat, so kann das Buch auch seine Leser berühren und verändern. Dabei ist es nicht dogmatisch oder predigt mit erhobenem Zeigefinger – nein, es betont die Freiheit des einzelnen selbst zu denken und auch in Bezug auf spirituelle Dinge eigene Wege zugehen.
Die Kernaussagen sind einerseits so einfach und sollten eigentlich jedem klar sein, dass es schon verwundert wie sehr sie einen dennoch berühren können.
Es ist ein ganz besonderes Buch, das ich nur empfehlen kann!
Als Taschenbuch ist „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ 2011 im Allegria Verlag erschienen. Es hat 368 Seiten und kostet 9,99€.
ISBN-10: 3548284035 oder ISBN-13: 9783548284033