Kaum etwas wird momentan so heiß diskutiert wie die Frage, was besser ist: digitales oder analoges Lesevergnügen?

Nachdem ich im vergangenen Herbst mein erstes Buch „Melodie der Ewigkeit“ als E-Book herausgebracht habe, musste ich mir natürlich einen E-Book-Reader zulegen. Ich entschied mich damals für den „Kindle“ von Amazon. Heute wäre der „Tolino“ eine sehr gute Alternative. Äußerst skeptisch, was neuen digitalen Schnickschnack angeht, habe ich das Gerät ausprobiert und inzwischen einige Bücher darauf gelesen.

Als wichtigsten Punkt für den E-Book-Reader ist auf jeden Fall zu nennen, dass er in jede Handtasche passt. Wer schon einmal mit einem dicken Wälzer in einem überfüllten Wartezimmer gesessen hat, weiß, von was ich spreche! Auch passen auf ihn viele Bücher, was ein unschlagbares Argument ist, wenn man auf Reisen geht. Nichts ist so dramatisch, wie sich für zwei Bücher entscheiden zu müssen und dann am Urlaubsort, nach dem letzten Cliffhänger, nicht die Fortsetzung parat zu haben. Hat man einen Reader mit 3G-Internetzugang, lässt sich selbst am Strand Nachschub besorgen. Ansonsten geht es ganz einfach per W-Lan an jedem Hotspot.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die überquellenden Bücherregale zuhause entlastet werden. Manches Buch habe ich mir nur in der Bibliothek ausgeliehen, weil mir einfach der Platz fehlt und ich mich nicht von einmal lieb gewonnenen Büchern trennen kann.

Das Lesen auf einem E-Ink-Display, wie sie viele Reader inzwischen haben, ist sehr angenehm. Deren geringer Stromverbrauch und die gute Lesbarkeit auch bei Sonneneinstrahlung sprechen für sich. Es wird nur Strom verbraucht, wenn man umblättert, und das ist mehrere Tausend Mal mit einer Akkuladung möglich.

Auch die Suchfunktion innerhalb eines Buches ist interessant, so kann man in einem Nachschlagewerk prima nach den entsprechenden Stellen suchen: zum Beispiel wenn man nach den passenden homöopathischen Kügelchen sucht.

Und die Nachteile? Nun ja man sollte natürlich darauf achten, dass der Akku geladen ist. Da der aber recht lange hält, ist das kein wirkliches Problem. Wer gern abends liest, ist mit einem beleuchteten Reader gut bedient der den Akku etwas mehr fordert, ansonsten tut es aber auch ein einfacher unbeleuchteter.

Natürlich kostet ein Reader erstmal einiges, da aber der Preis für die E-Books selbst meistens etwas unter denen der Printausgabe liegt, amortisiert sich irgendwann die Anschaffung.

Anschaffen sollte man sich unbedingt auch eine Hülle für den Reader, da die Displays mitunter sehr empfindlich und kratzanfällig sind. Da bietet der Markt jedoch in jeder Preisklasse etwas Passendes.

Und das Printbuch? Ist es nun vom Aussterben bedroht? Ich glaube nicht. Ganz ehrlich: ich habe seit ich den Reader besitze auch einige gedruckte Bücher gelesen. Warum? Weil: ein Buch ist eben ein Buch! Es ist ein haptisches Erlebnis eine Papierseite umzublättern. Zuhause auf dem Sofa ist es meine erste Wahl. Auf meiner Geburtstagswunschliste stehen drei dicke Wälzer, die ich unbedingt als gedruckte Ausgabe haben muss. Wo sie dann Platz im Bücherregal finden? Ich weiß es noch nicht!