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Kategorie: Rezensionen (Seite 1 von 2)

Rezension „Mordsmäßig unterwegs“ von Barbara Merten

Kriminalhauptkommissar Schneider, von seinen Kollegen mehr oder weniger liebevoll „Schnüffel“ genannt, ist sicher einigen schon aus den Kurzkrimis von Barbara Merten bekannt, die in den Anthologien der Autorengruppe Creativo erschienen sind.
Jetzt hat sie ihrem sympathischen Kommissar einen komplexeren Fall und damit ein ganzes Buch gewidmet. Ich durfte ihn schon vorab lesen und kann ihn wärmstens empfehlen.

Dieser regionale Krimi ist nämlich ein besonderes Schätzchen. Die Geschichte ist echt spannend und ich habe beim Lesen lange Zeit verschiedene Theorien im Kopf gehabt, wer der Mörder ist, warum der Mord passiert ist und wie es genau abgelaufen ist. Immer wieder musste ich diese Gedanken, aufgrund neuer Ermittlungen und Erkenntnisse von „Kommissar Schnüffel“, verwerfen. Das Ende hätte ich aber so auf keinen Fall erwartet. Allein dafür vergebe ich 5 Sterne!
Die Charaktere sind gut ausgefeilt und man kann ihre Handlungsweisen sehr gut nachvollziehen.
Die Beschreibungen der „Tat- und Handlungsorte“ sind sehr genau und lebendig geschildert, ohne jedoch zu langatmig und womöglich langweilig zu werden.
Wem die Gegend bekannt ist, wird die eine oder andere Stelle gut erkennen. Für die Leser, denen diese Gegend fremd ist, eine gute Gelegenheit unser schönes Eichsfeld und Harzvorland kennenzulernen.
Sehr gut gefallen hat mir auch die Garnierung jeden Kapitels mit einem passenden Spruch. Das Cover und die gesamte Gestaltung sind sehr ansprechend und liebevoll gemacht.
Der Klappentext beschreibt treffend, was den Leser erwartet und ich werde dem nichts weiter hinzufügen, um nicht zu viel zu verraten.

Was das Buch noch zu einem besonderen Schätzchen macht? Im Anhang befinden sich detaillierte Beschreibungen und Karten zu vier Wandertouren und einer Radtour entlang der „Tatorte“. Ich kenne die Gegend recht gut, aber einige Tatorte sind mir dennoch unbekannt, sodass ich mich demnächst auf „Schnüffeltour“ begeben werde. Mal sehen, ob ich den „Multi-Cache“ knacken kann. Wer das schafft, kann den Lösungssatz beim Verlag einreichen und darf sich ein Buch aussuchen. Ich hoffe, bis dahin hat Barbara Merten einen weiteren Krimi geschrieben, den ich mir dann aussuchen kann.

 

Klappentext:

Wagen wir einen Blick vom Harz hinunter ins Pöhlder Becken, über den Kamm des Rotenberges, bis hinein ins Eichsfeld. Hier, in Deutschlands Mitte, beginnt das Revier von Kriminalhauptkommissar Schneider, dem erfolgreichen ‚Schnüffler‘ aus dem beschaulichen Duderstadt. Seit einigen Wochen ist nicht viel los im Polizeikommissariat. Gut für die Stadt und ihre Einwohner. Für Schneider hingegen sind die kleinen Diebstähle, die nervigen Streitereien zwischen Nachbarn und das gelegentliche Ermahnen von jugendlichen Kiffern ein Graus. Alles keine Fälle, die ihn wirklich herausfordern, sondern nur irrsinnigen Schreibkram nach sich ziehen. Auch Mathilde, seine Ehefrau, macht es ihm nicht leichter. Erst recht, seit die Kinder aus dem Haus sind. Der Kommissar wird nervös, versucht sich abzulenken. Als er an seinem freien Tag bei einer Fahrradtour oberhalb von Duderstadt an der Franziskuskapelle Rast macht, um die Aussicht auf ‚sein Revier‘ zu genießen, klingelt sein Handy. Der

Kollege von der Dienststelle meldet ihm: »Unterhalb vom Rotenberg, am steinernen Kreuz bei der Wüstung Ankerode, haben zwei Frauen ein totes Mädchen gefunden.« Endlich ein neuer Fall! Voller Elan tritt der Kommissar in die Pedale.

Über die Autorin

Mit »Mordsmäßig unterwegs« gibt Barbara Merten ihren Einstand im Duderstädter EPV-Verlag und geht damit buchstäblich neue Wege im Krimi-Genre. Als passionierte Wanderin kennt sie die im Buch erwähnten »Tatorte« wie ihre Westentasche. Im Anhang des Buches hat sie daher mit Kriminalhauptkommissar Schneider eine Rad- und vier Wandertouren zusammengestellt, um die LeserInnen – zumindest für eine Weile – aus dem Alltag zu entführen. Auch wer dem Volkssport „Geocaching“ frönt, wird auf seine Kosten kommen. Es gilt einen „Multi-Cache“ (bestehend aus sieben einzelnen Caches) zu knacken und daraus einen Lösungssatz zu bilden.

Taschenbuch: 176 Seiten

Verlag: Elektronik-Praktiker; Auflage: 1 (23. Juli 2020)

ISBN-13: 978-3947167920

Preis: 8,95€

 

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Rezension „Unplugged“ von Tina Müller

Überraschend, Anders und doch genau das, was ich erhofft hatte

Bevor ich mir das Buch „Unplugged“ von Tina Müller für den Urlaub zulegte, habe ich in den Rezensionen zu diesem Kurzgeschichtenband gestöbert. Ich hatte dadurch einige Erwartungen an dieses Büchlein. Und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, ich kann mich all den sehr positiven Meinungen nur anschließen.

Klappentext:

Die Short Stories in „Unplugged“ beschreiben Momentaufnahmen aus dem Leben verschiedener Menschen, Blickwinkel und Situationen. In den 14 genreübergreifenden Kurzgeschichten gelingt es Tina Müller ihre Leser bildhaft zu unterhalten und auch für überraschende Lese-Momente zu sorgen.

Einige der Geschichten erinnerten mich an Roald Dahl und seinen feinsinnigen, schwarzen Humor. Die Plott-Twists kamen manchmal so plötzlich, so unerwartet und doch so glaubwürdig daher, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. (z.B. Stiefmütterchen oder Der Mann, der zu viel wusste)

Einige der anderen Geschichten machten mich sehr nachdenklich und ich habe sie zum Teil zwei Mal hintereinander gelesen, um ihre ganze Tiefgründigkeit (z.B. Kein Tag wie gestern oder Elfenbein) richtig zu erfassen. Die psychologischen Aspekte darin waren sehr spannend.

Dieser Mix aus spannenden, makaberen, tiefgründigen, traurigen und lustigen Geschichten hat mir sehr gut gefallen.

Einziger Kritikpunkt: ich hatte es viel zu schnell durch und würde mir daher eine Fortsetzung wünschen.

„Unplugged“ von Tina Müller
Taschenbuch 6,90€ / 84 Seiten
E-Book 3,99€
ISBN: 978-3-7448-9586-6

Über die Autorin:

Tina Müller schreibt und liest Geschichten seit sie fünf Jahre alt ist. Sie hat u.a. 8 Jahre als Lektorin, Produktmanagerin und Online-Redakteurin in einem Verlag gearbeitet. Die bibliophile Betriebswirtin bloggt seit zehn Jahren über Bücher. Weitere Informationen finden sich in ihrem Buchblog: www.buchnotizen.de.

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Rezension „Verhängnisvolle Gnade“ von Maria Göthling

Dieses Buch habe ich bei einer Lesung mit Widmung der Autorin gekauft. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich es dann endlich gelesen habe, denn ich hatte noch einige andere, zum Teil geliehene Bücher, zu lesen die Vorrang hatten.

Klappentext:

Die Fee Alana hat ihre Schwester Relindis im Kampf besiegt. Doch sie kann sie nicht töten, sondern schenkt ihr das Leben. Fortan versucht Relindis sowohl in die Feen-, wie auch in die Menschenwelt Kummer und Leid zu bringen. Alana will das Böse abwenden, aber kann das gelingen?

„Verhängnisvolle Gnade“, ein Buch voller Mystik, ist für Leser(innen) ab dem zehnten Lebensjahr gedacht. Obwohl es märchenhafte Züge besitzt, ist es doch kein Märchenbuch. Es will sowohl jugendliche wie auch erwachsene Leser erreichen. Schlagen Sie es auf und sehen Sie selbst …

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Es enthält zehn Geschichten, die unterschiedlich lang, zum Teil noch in mehrere Kapitel aufgeteilt sind. Das liebevoll gemachte Buch wird aufgelockert durch einige sehr schöne Bilder des Malers und Autors Paul Anides.

Die Geschichten selbst sind mystisch und märchenhaft geschrieben. Manche mit einem Schuss Lebensweisheiten garniert. Magie spielt in allen Geschichten eine Rolle. Eingefasst sind sie in die Rahmenhandlung um die beiden Feenschwestern Relindis und Alana und deren klassischem Kampf zwischen Gut und Böse. Die Geschichten selbst sind aber trotzdem sehr unterschiedlich, sodass keine Langeweile aufkommt.

Am besten hat mir „Heimreise im November“ gefallen. Diese Geschichte ist ziemlich spannend und auch etwas gruselig.

Auch wenn das Buch ab 10 Jahren empfohlen wird, denke ich, dass es besonders Erwachsene anspricht, die gern märchenhaft, mystisches lesen.

„Verhängnisvolle Gnade“ von Maria Göthling
Fabuloso Verlag, ISBN: 978-3945346464
Taschenbuch: 303 Seiten, Preis: 12,80€

Rezension „Die Entscheidung des Seins“
von Andreas März

Zu diesem Buch hat Michaela Schreier vor einiger Zeit eine Rezension auf Facebook veröffentlicht, die mich sofort angesprochen hat. Netterweise hat sie mir das Buch ausgeliehen, sodass ich es selber lesen konnte.
Ach was lesen….verschlungen habe ich es. Es ist spannend und flüssig zu lesen, innerhalb von einem Abend und einer längeren Autofahrt hatte ich es durch!

Klappentext:

Wenn du die Wahl hättest, noch einmal von vorn zu beginnen, wie würdest du dich entscheiden? John ist Alkoholiker. Ihm bleibt nichts weiter, als den Frust über sein Leben jeden Tag in billigem Fusel zu ertränken. Er ist geschieden und hat nur noch mit seiner Exfrau zu tun, wenn sie etwas von ihm will. Als er eines Tages wieder zu ihrer Anwältin marschieren soll, wird er wenig später auf dem Weg nach Hause von einem führerlosen LKW erfasst und auf die Straßenbahngleise geschleudert. Ein Schienenschleifwagen erfasst und tötet ihn. »Oben« angekommen, wird er freundlich von Luzifer und Gott begrüßt. Entgegen seiner Annahme verstehen sich die beiden blendend und stellen John vor eine unglaubliche Wahl. Die Skandal-Satire des Kindle Storyteller Awards 2017!

Obwohl Satire vorn draufsteht und es auch einige satirische Aspekte hat, enthält dieses Buch doch auch eine Tiefgründigkeit, die durch die lockere Schreibweise nicht sofort ins Auge springt. Aber sie ist definitiv da. An manchen Stellen hätte ich mir mehr davon gewünscht, aber es passte auch so alles gut zusammen!

John begegnet also nach seinem Tod luzifer und GOTT im Jenseits. Und nicht, dass ihr glaubt ich hätte mich vertippt: Im Buch ist alles was GOTT spricht in GROßBUCHSTABEN und alles was luzifer spricht in kleinbuchstaben geschrieben. Was mich als Lektorin und Rechtschreibfanatikerin zuerst kirre machte, stellte sich aber als tolle Art und Weise dar, die Wichtigkeit der beiden Personen zu betonen und in ihre jeweiligen Positionen zu stellen.
GOTT und luzifer, erscheinen John zuerst mit dem Aussehen von George Clooney und Bud Spencer. Wer hier wen darstellt, kann man sich ja denken 😉 . Die beiden sind, entgegen Johns Erwartungen, beste Freunde. John ist zuerst verwirrt und stellt allerhand Fragen, die von den hohen Herren auf eine sehr witzige Art beantwortet werden.
Dann wird es ernster und sie stellen John vor eine Wahl.
Während die verschiedenen Möglichkeiten für John aufgezeigt werden, überlegt man selber immer wieder, wie man sich im Fall der Fälle selber entscheiden würde. Ich hätte einige der Möglichkeiten in Erwägung gezogen, aber wie sich John am Ende entscheidet ist sehr unvorhersehbar. Dadurch regt es aber an, auch nach dem Ende des Buches weiter darüber nachzudenken was richtig ist und welche Entscheidung man selber getroffen hätte. So etwas mag ich!
Ob John aus dem Kelch des Vergessens trinken wird und zurückkehrt oder ob er bleibt, müsst ihr schon selber lesen.

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Es liest sich locker und leicht. Das Thema Tod und was danach kommt, wird mal auf eine unverkrampfte Weise betrachtet.
Es hätten allerdings gern ein paar Seiten mehr sein können.

 

„Die Entscheidung des Seins“ von Andreas März
CreateSpace Independent Publishing Platform, ISBN: 978-1973930082
Taschenbuch: 148 Seiten, Preis: 7,99€

Rezension „Und dann ist alles anders“
von Nelly Fehrenbach

Ich muss zugegeben, dieses Buch hätte ich wohl nicht gelesen, wenn ich nur das Cover gesehen hätte. Das ist zwar hübsch anzusehen, aber es hätte mich nicht neugierig aufs Buch gemacht.
Aber wie es der „Zufall“ wollte, bin ich bei Facebook über einen Gewinn-Post der Autorin mit dem Klappentext gestolpert.
Eine Frau die seit Jahren unter Migräne leidet und bei der dann eine schlimme Diagnose gestellt wird. Das hat mich angesprochen. Wer selber Migräne hat, kennt vielleicht auch die Angst, dass etwas Ernsthaftes dahinterstecken könnte. Nelly Fehrenbach hat einige Exemplare über Facebook verlost und ich gehörte tatsächlich zu den glücklichen Gewinnern.

Klappentext:

Was machst du, wenn dir das Leben eine schwere Diagnose stellt?

Die Migräneattacken schiebt Charlotte auf ihre anstrengenden Hochzeitsvorbereitungen – bis sie aus heiterem Himmel einen schweren Krampfanfall erleidet. Sie, die sonst als Krankenschwester immer anderen hilft, muss nun selbst umsorgt werden, und eine verstörende Diagnose stürzt sie in eine tiefe Krise. Die Hochzeit mit ihrem Verlobten Jörg wird abgesagt, seine liebevolle Hilfe stürzt sie nur noch tiefer in ihre Verzweiflung. Doch als ihre Kraft nur noch zum Sterben reicht, begegnet ihr ein anderer Mann. Auch er ist gezeichnet von einer Krankheit, aber er hat eine ganz andere Art damit umzugehen als sie. Aufgeben ist keine Lösung! Auf einmal scheint Weiterleben möglich, wenn Charlotte lernt, ihre Krankheit zu akzeptieren.

 

Ich habe gleich nachdem das Buchpaket kam, voller Vorfreude und noch im Stehen, die ersten 4 Seiten gelesen. Bis Seite 20 ging es dann weiter auf dem Küchenstuhl. Dieses Buch hat mich sofort gepackt. Die Autorin schreibt flüssig und fesselnd. Mit eindringlichen Worten schildert sie, wie die Diagnose Hirntumor die Krankenschwester Charlotte aus ihren gewohnten Bahnen wirft. Es verändern sich ihre Sichtweisen auf ihre Krankheit und auf ihre Perspektiven. Was sie ganz sicher nicht will, wird zusehends klarer. Bei all dem verdrängt sie aber, dass sie auch Chancen hat, die sie nutzen könnte und dass viele Menschen es gut mit ihr meinen, auch wenn diese nicht immer alles richtig machen. Denn auch das Umfeld, Kollegen, Freunde und Familie von Charlotte ändern sich, haben Mitleid, wollen helfen. Aber all das will Charlotte nicht.
Charlottes Beziehung zu ihrem Verlobten Jörg wird auf manch harte Probe gestellt. Und dann, als alles im Chaos versinkt, als sie glaubt keinen Ausweg mehr zu sehen, trifft sie auf Paul. Durch ihn lernt sie wieder Mut zu fassen und sich für die Dinge zu entscheiden die sie selber will. Sie geht einen schweren, aber selbstbestimmten Weg durch ihre Krankheit, erfährt was es heißt hilflos zu sein und Hilfe annehmen zu müssen. Sie kämpft sich tapfer wieder zurück ins Leben. Bis sie zu einem Kontrolltermin ihres Arztes muss…

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Es liest sich trotz aller Dramatik locker und leicht. Die Ängste und Rektionen von Charlotte sind nicht immer meins gewesen, aber ich konnte oft trotzdem verstehen, warum sie so handelte. Die meisten Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, bei einigen hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht.

Eine sehr emotionale Geschichte die dazu anregt, sich über das kostbare und nicht selbstverständliche Gut „Gesundheit“ Gedanken zu machen. Wer sich nicht scheut, sich mit so schweren Themen wie Krankheit und Tod auseinanderzusetzen, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

„Und dann ist alles anders“ von Nelly Fehrenbach
Tinte & Feder Verlag, ISBN“: 978-1542045940
Taschenbuch: 252 Seiten, Preis: 9,99€

Rezension „His Dark Materials“
von Philip Pullman

Es ist eine sehr beeindruckende Trilogie, die Philip Pullman hier geschaffen hat. Oft wird sie erwähnt, wenn es um den Harry Potter-Hype geht und dass sie ein paar Jahre vor J.K. Rowlings Bestseller erschienen ist. Ich liebe die Harry Potter Reihe aber sie mit His Dark Materials zu vergleichen, passt meiner Meinung nach nicht. Gut – beide spielen in England. Beide spielen in Parallelwelten, aber dann hört die Ähnlichkeit schon auf.

Ich habe 2007 den ersten Teil Der goldene Kompass im Kino gesehen. Trotz des merkwürdig offenen Endes hat mir der Film gefallen. Vermutlich habe ich damals schon geahnt, was in dieser Geschichte für ein brisanter Inhalt steckt. Als ich erfuhr, dass es nur der erste von drei Teilen ist, habe ich lange auf die restlichen Filme gewartet. Heute bin ich froh, dass es nicht in der gleichen Weise fortgesetzt wurde, wie es in der Verfilmung mit Nicole Kidman und Dakota Blue Richards begann. Ich mag den Film nach wie vor, aber dem Buch wird er absolut nicht gerecht!

Die Trilogie ist sehr komplex, enthält mehrere Handlungsstränge, die besonders im dritten Teil erst auseinanderdriften, um dann in spannender Weise wieder zusammengeführt werden.

Es geht in His Dark Materials um Lyra Belacqua, die als Waisenkind im Oxforder Jordan-College aufwächst. Sie ist ein wildes und draufgängerisches Mädchen. Als ständigen Begleiter lernen wir gleich auf den ersten Seiten ihr Seelentier, ihren tierischen Berater Pantalaimon kennen. Jeder Mensch in dieser Welt hat solch einen Dֹæmon. Bei Kindern kann er seine Gestalt wechseln, bei Erwachsenen sind die Dæmonen nicht mehr wandelfähig. Mit den Dæmonen wird klar, dass Lyra nicht in unserer Welt lebt, sondern, dass es sich um eine fremde Welt handelt, die der unseren ähnlich, aber doch in einigen Dingen anders ist.
Als einzigen Verwandten hat Lyra ihren Onkel, Lord Asriel, der sie gelegentlich besucht und vom College bei seinen Forschungen unterstützt werden möchte. Bei diesen Forschungen geht es um Staub. Damit ist nicht der Hausstaub gemeint, sondern eine geheimnisvolle kosmische Substanz, die die Menschen umgibt und erst nach der Pubertät so richtig intensiv in Erscheinung tritt. Sie scheint irgendetwas mit der Erbsünde zu tun zu haben und wird von der sehr konservativen Kirche in Lyras Welt verteufelt.

Man kann leider keine Rezension schreiben ohne Details zu verraten. Bei der Komplexität der Trilogie wäre eine sehr kurze Fassung kaum verständlich. Daher habe ich mich entschlossen, so kurz wie möglich, aber doch hoffentlich verständlich zu schreiben, was in den einzelnen Bänden passiert. Viele Nebenhandlungen habe ich weggelassen und einiges nur kurz angerissen. Daher erhebt diese Inhaltsangabe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wer sich die Spannung aber komplett erhalten möchte, sollte ab hier nicht weiterlesen, sondern meinem Urteil vertrauen und sich schnellstens auf die Reise mit Lyra zu begeben. Es lohnt sich!

 

Zum Inhalt

Im ersten Teil Der Goldene Kompass (Northern Lights, 1995) wird Lyras Freund, der Küchenjunge Roger, von den geheimnisvollen Gobblern entführt. Sie macht sich auf die Suche nach ihm und anderen verschwundenen Kindern. Der Rektor des Jordan Colleges gibt Lyra heimlich ein Alethiometer, ein einem Kompass ähnliches geheimnisvolles Gerät.
Zuerst reist Lyra mit der scheinbar freundlichen aber im Inneren eiskalten Mrs Coulter nach London. Dort bemerkt Lyra, dass Mrs Coulter selbst etwas mit den Gobblern zu tun hat und flieht von ihr zu den Gyptern, dem Volk von Billy Costa, einem ebenfalls entführten Freund Lyras. Diese leben auf Hausbooten und ihre Anführer John Faa und Farder Coram versprechen Lyra, ihr bei ihrer Suche behilflich zu sein. Bei ihnen erfährt Lyra auch, dass ihre Eltern nicht tot, sondern Lord Asriel und Marisa Coulter sind.
Lyra lernt das Alethiometer zu lesen, welches ihr Antworten auf all ihre Fragen gibt.

Auf der Reise in den Norden trifft Lyra auf den Panzerbären Iorek Byrnison und den Aeronauten Lee Scoresby. Diese beiden stehen ihr durch alle drei Bände hindurch immer wieder bei, selbst als Lee tot ist hilft er ihr. Nachdem sie Iorek wieder zu seinem rechtmäßigem Platz unter seinesgleichen verholfen hat, begeben sich die Freunde nach Bolvangar. Dort sollen die Gobbler die gefangenen Kinder eingesperrt haben. Unterstützt werden die Abenteurer von den Hexen und einer ihrer Anführerinnen, Serafina Pekkala.
In Bolvangar angekommen findet Lyra Roger und die anderen entführten Kinder. Sie sollen alle durch Intercision, einer Art Guillotine, von ihren Dæmonen getrennt werden, damit sich der kosmische Staub nicht an ihnen festsetzen kann. Die Kirche hat dieses Verfahren in Auftrag gegeben, um den Staub und seine Wirkung einzudämmen Allerdings sterben alle Dæmonen und einige der Kinder bei der Prozedur. Lyra wird kurz vor ihrer Intercision von Mrs Coulter gerettet. Lyra traut ihr trotzdem nicht und flieht mit den anderen Kindern.

Mit Roger und Iorek begibt sich Lyra nun auf die Suche nach ihrem Vater Lord Asriel. Sie will ihm das Alethiometer bringen. Sie finden ihn auch in einer Festung nahe des Nordpols. Zu ihrem Entsetzen stellt Lyra fest, dass Asriel nicht das Alethiometer haben möchte, sondern das Leben eines Kindes braucht, um einen Zugang in eine andere Welt zu erschaffen. Seine Tochter will er nicht dafür opfern, aber Roger scheint ihm geeignet. Lyra kann Roger nicht retten, folgt aber ihrem Vater heimlich in die fremde Welt.

 

Im zweiten Teil Das magische Messer (The Subtle Knife 1997) lernen wir zuerst Will Parry kennen. Er lebt mit seiner kranken Mutter in unserer Welt und entdeckt durch Zufall ein Fenster in eine Parallelwelt. Dort, in der Stadt Cittàgazze, trifft er Lyra. Die Stadt ist fast menschenleer nur einige verstörte Kinder leben dort. Die Erwachsenen wurden von Gespenstern angegriffen und sind erstarrt oder tot. Gemeinsam gehen Lyra und Will durch das Fenster zurück in Wills Welt und versuchen etwas über Staub und Wills verschwundenen Vater, John Parry herauszufinden. Das Alethiometer führt sie zu Mary Malone einer Wissenschaftlerin die an Staub oder wie es in ihrer Welt heißt, Dunkler Materie forscht.
Will und Lyra treffen auf den geheimnisvollen Lord Boreal, den Lyra noch von früher aus ihrer Welt kennt. Er stiehlt das Alethiometer und will es nur gegen ein Magisches Messer aus Cittàgazze herausgeben. Unter abenteuerlichen Bedingungen ergattern Will und Lyra das Magische Messer mit dem man Fenster in fremde Welten schneiden kann und erobern auch das Alethiometer zurück. Will verliert dabei zwei Finger, wird dadurch aber zum rechtmäßigen Besitzer des Magischen Messers. Obwohl Will nun schwer verletzt ist, machen sich die beiden Kinder auf die Suche nach Wills Vater. Will findet ihn auch, aber sein Vater stirbt kurz darauf. Als Will wieder zum Treffpunkt mit Lyra zurückkommt, ist diese verschwunden. Nur ihr Rucksack mit dem Alethiometer ist noch dort.

 

Der dritte Teil Das Bernstein-Teleskop (The Amber Spyglass 2000) beginnt damit, dass Lyra von ihrer Mutter, Mrs Coulter, in einer Höhle gefangen gehalten wird. Sie hat Lyra mit einem Gift in einen tiefen Schlaf versetzt, weil sie weiß, das Lyra nicht freiwillig bei ihr bleiben würde. Die Vertreter der Kirche aus Lyras Welt wollen Lyra finden, da es eine Prophezeiung über sie gibt. Sie soll verantwortlich für einen erneuten Sündenfall werden, deshalb will die Kirche sie umbringen lassen.

Will trifft unterdessen auf die beiden Engel Balthamos und Baruch sowie den Panzerbären Iorek Byrnison, die ihm helfen Lyra zu finden. Er befreit sie mithilfe des Magischen Messers. Die beiden fliehen in eine weitere Parallelwelt. Begleitet werden sie dabei von den beiden Gallivespier-Spionen Chevalier Tialys und Lady Salmakia. Das sind Wesen, die auf Libellen reiten und nur eine Handbreit groß sind. Sie haben Giftstachel zu ihrer Verteidigung und stehen auf der Seite Lord Asriels. Sie sollen die Kinder zu ihm bringen. Tialys und Salmakia begleiten Lyra und Will vorher, auf deren Wunsch hin, jedoch noch in die Welt der Toten. Lyra will dort ihren Freund Roger um Verzeihung bitten, da sie sich für seinen Tod verantwortlich fühlt. Will möchte seinen Vater treffen.
Um in die Welt der Toten Einlass zu finden, müssen sich Lyra und Will, nach einigen anderen Schwierigkeiten, von ihren Dæmonen trennen. Auch wenn Will keinen sichtbaren Dæmon hat, spürt er den Schmerz, als er einen Teil von sich in der Welt der Lebenden zurücklassen muss. Die beiden finden Roger und John Parry und öffnen, nach langer und nervenaufreibender Reise, für die Toten ein Fenster in eine weitere Parallelwelt. Dorthin können diese hinübergehen, zu Staub werden und sich so wieder mit ihren Dæmonen vereinigen. Auch Will und Lyra verlassen die Totenwelt und suchen nun nach ihren verlassenen Dæmonen.

Pantalaimon und Wills inzwischen sichtbarer Dæmon befinden sich in der Nähe der Schlacht von Lord Asriel, der eine Republik des Himmels gründen will. Er hat dazu Krieger aus vielen Welt zu sich gerufen. Er muss als erstes den Engel Metatron besiegen, den Regenten des Allmächtigen. Der Allmächtige ist auch ein Engel. Nur eben schon sehr alt und nicht mehr in der Lage sein Reich zu regieren. Diese beiden leben im Wolkenberg. Es kommt zum Showdown zwischen Asriel und Metatron. Auch Marisa Coulter ist dabei und gemeinsam stürzen sie Metatron in einen Abgrund. Sie bezahlen dafür mit ihren Leben. All das in dem Glauben ihrer Tochter damit Zeit zu verschaffen, um zu überleben und vor der Kirche zu fliehen.

Zwischen diesen ganzen Geschehnissen erlebt man mit Mary Malone, der Forscherin, eine ganz andere, friedlichere Welt. Diese Welt, mit dem Fenster durch welches die Toten kommen und zu Staub aufgehen, ist bevölkert von den Mulefa. Dort heißt der Staub Sraf und es ist klar, dass er aus ihrer und auch aus allen Welten allmählich verschwindet. Mary baut sich ein Bernstein-Teleskop mit dem sie das Sraf sehen kann. Die Mulefa können das ohne Hilfsmittel. Sie forscht mit ihren primitiven Mitteln immer weiter. Eines Tages stehen Lyra und Will auf der Suche nach ihren Dæmonen vor ihr. Sie erklärt ihnen, was sie herausgefunden hat und dass alle Lebewesen untergehen werden, wenn der Staub gänzlich verschwunden sein wird. Die Kinder wandern auf ihrer Suche weiter, finden ihre Dæmonen und kommen zurück zu Mary und den Mulefa.

Lyra und Will hören von Mary noch eine weitere Geschichte aus deren Leben. Diese Liebesgeschichte bewegt die beiden so, dass sie sich bei einem Picknick am Meer ebenfalls ineinander verlieben.
Sie müssen nun von Mary erfahren, dass der Staub durch die unzähligen Fenster verschwindet, die im Laufe der Zeiten nicht wieder geschlossen wurden. Und, das jedes Mal beim Öffnen eines Fensters, ein neues Gespenst in Cittàgazze entsteht. Ebenso erfahren sie, dass die Menschen nur in ihrer eigenen Welt länger leben können. Das bedeutet, dass die beiden frisch verliebten ihr Leben nicht gemeinsam verbringen können, oder dass einer von beiden in der Welt des anderen nur wenige Jahre hat. Die Fenster müssen alle geschlossen werden, damit der Staub in der Welt bleibt, somit können sie nicht mehr hin- und herwandern. Nun stehen sie vor der schweren Entscheidung für eine kurze Zeit ihre Liebe zu leben, allerdings auf Kosten aller anderen Welten oder auf ihre Liebe zu verzichten und alle Welten zu retten!

Sie widerstehen der Versuchung, anders als Eva damals im Paradies und entgegen der Prophezeiung, und trennen sich schweren Herzens. Nachdem Will das letzte Fenster geschlossen hat, zerstört er das Magische Messer, damit niemals wieder ein Fenster geöffnet werden kann.

Lyra wird in ihrem Oxford wieder zur Schule gehen und Will macht sich in seiner Welt auf die Suche nach seiner Mutter. Mary wird ihn unterstützen und Serafina Pekkala ist für Lyra da.

 

Nach dem traurigen Ende musste ich lange über dieses Buch und seine Bedeutungen, die nicht immer sofort zu erkennen waren, nachdenken. Es hat auch etwas gedauert bis diese Rezension so war, wie sie nun ist und ich zufrieden war. Es ist eines der Bücher/Reihen, die ich in ansehbarer Zeit noch einmal lesen muss und ich vermute, dass ich noch ganz andere Aspekte darin finden werde.
Die Geschichte ist spannend, erfordert aber eine gewisse Portion an Aufmerksamkeit beim Lesen. Die verschiedenen Welten, die zahlreichen Personen und Namen müssen sich erst einmal einprägen. Aber die Charaktere sind sehr gut beschrieben, die Entwicklung von Lyra und Will von Kindern zu Erwachsenen verläuft schlüssig. Die Spannung wurde für mich dadurch immer erhalten, dass man bei einigen Personen nie wusste, sind sie gut oder böse. Auch welche Seite gut oder böse ist, war mir nicht immer klar. Vordergründig schon, aber ich hatte an einigen Zweifel. Manche haben sich bestätigt, andere nicht.
Es bleiben leider nach dem dritten Band noch einige Fragen offen. Zum Beispiel der Name des Magischen Messers, Æsahættr. Es bedeutet Gottesvernichter. Aber es wurde kein Gott damit vernichtet. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Einige Handlungsstränge wurden recht schnell zum Ende gebracht und haben dadurch etwas an Glaubwürdigkeit verloren. Was ist zum Beispiel aus Asrieles Republik des Himmels geworden? Wer übernimmt die Regentschaft nach dem Tod des Allmächtigen? Ist er wirklich Gott gewesen und wenn ja, wie kann seine Schöpfung nun weiterbestehen? Der Titel His Dark Materials, bedeutet ja eigentlich Seine dunkle Materie. Wessen Materie? Gottes Materie?
Nach mehr als 1400 Seiten hätte es sicher nichts geschadet, noch weitere Seiten für eine schlüssigere Auflösung zu verwenden.

Aber nun gut, so bleibt der eigenen Fantasie noch Raum.

Als Kinderbuch würde ich His Dark Materials nicht empfehlen, als Jugendbuch schon. Das liegt aber nicht an der vielzitierten Kirchenkritik, sondern an der Komplexität der Geschichte. Ich meine, ab 13 Jahren kann man das Buch getrost lesen. Auch die blutigen und gruseligen Stellen sind ab diesem Alter sicher kein Problem mehr.

Die Kirchenkritik finde ich nicht schlimm, schließlich ist auch die Kirche unserer Realität nicht ohne Kritik anzusehen. An einigen Stellen gab es aber Kritik am Glauben und Christentum an sich. Das war dann nicht so meins, aber es ist ja auch nur Fantasy, spielt in einer Parallelwelt und muss daher nicht so ernst genommen werden.

Heute denke ich, wenn Der Goldene Kompass von den Wachowski Geschwistern (Matrix, Cloud Atlas, Jupiter Ascending) verfilmt worden wäre, hätte es ein grandioser Erfolg werden können. Sie können sehr gut mit solch komplexen Geschichten und verwirrenden Handlungssträngen umgehen.

Von mir also 5 Sterne für eine außergewöhnliche Trilogie!

Nachtrag: Nach neuesten Informationen soll es eine weitere Trilogie über Lyra geben, der erste Band erscheint im Herbst 2017 auf Englisch.
Titel: The Book of Dust
Ich hoffe, dass darin einige der noch offenen Fragen geklärt werden. Ich bin sehr gespannt!

 

„His Dark Materials“ von Philip Pullman
Schuber vom Carlsen-Verlag, ISBN: 978-3551357205
1456 Seiten in drei Bänden, 19,99€

Rezension „Das Leben ist kein ruhiger Fluss“ von Brigitte Isensee

Zwischen Zweifel und Gottvertrauen den richtigen Weg finden

In „Das Leben ist kein ruhiger Fluss“ beschreibt die Autorin Brigitte Isensee sehr anschaulich und mit klaren Worten ihren ganz persönlichen, spirituell geprägten Lebens-Weg. Sie schildert ihre anfänglichen Ängste und Zweifel, ob das alles wohl „normal“ ist, was sie erlebt. Später spricht unbedingtes Gottvertrauen aus jeder Seite.
Engel und Geistwesen begegnen ihr, lehren sie Dinge zu sehen und zu tun, die fast unglaublich scheinen. Anhand von Beispielen schildert sie spannende, traurige und manchmal auch lustige Begebenheiten.
Man mag das Buch, einmal angefangen, nicht wieder aus der Hand legen.
Diese vielen kleinen, wundersamen Begebenheiten, die jeder von uns kennt, die unglaubwürdig oder nur wie Zufall erscheinen, sieht man nach dem Lesen dieses Buches mit anderen Augen. Dabei ist es keineswegs abgehoben oder zu esoterisch.
Besonders haben mir die Lebensnahheit der Geschichten und die Ehrlichkeit der Autorin gefallen.

 

Klappentext:

Bis zu meinem 45. Lebensjahr führte ich mit meinem Mann und meinen beiden Kindern ein ganz normales Leben, mit allen Höhen und Tiefen.
Nach dem Tod meiner Eltern, und ganz besonders nach dem Tod meines Mannes wurde ich von der geistigen Welt aufgefordert einen neuen Weg zu beschreiten.
Dieser Kontakt intensivierte sich mit der Zeit immer mehr. Ich fing an Dinge zu sehen, die für andere Augen nicht sichtbar waren. Meine Engel und mein Geistführer begleiteten mich.
Mir begegneten verstorbene Menschen, deren Seelen erdgebunden waren, und die ins Licht wollten.
Ich absolvierte in den vielen Jahren eine regelrechte „Ausbildung“ mit immer größer werdenden Anforderungen. Die Geistige Welt stand und steht mir stets lehrreich und hilfreich zur Seite.

Taschenbuch: 218 Seiten; Erschienen im Fabuloso Verlag 2011
Preis: 12,80€
ISBN: 978-3935912631

Rezension
„Spock und ich – Mein Freund Leonard Nimoy“ von William Shatner

Gerade eben habe ich dieses wunderbare Buch über eine besondere Freundschaft zu Ende gelesen und war sehr beeindruckt. Und das nicht nur weil ich ein großer Star Trek Fan bin!
Sollte es tatsächlich jemanden geben, der William Shatner und Leonard Nimoy nicht kennt – das sind die Darsteller von Captain Kirk und Mr. Spock aus der Star Trek Originalserie von 1966-1969 und den sechs Kinofilmen mit der Original Crew der USS Enterprise.

Geschrieben von William Shatner, berichtet das Buch zuerst darüber, wie sich die Karrieren der beiden Schauspieler ziemlich ähnlich entwickelten, bis sie sich dann bei den Dreharbeiten zu Star Trek kennenlernten. Nach anfänglicher Skepsis auf Seiten Shatners, er konnte es zuerst nicht verstehen, dass Nimoy als Spock mehr Aufmerksamkeit von den Zuschauern erhielt, als er selbst in der Hauptrolle des Draufgängers Kirk, wuchs eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden jungen Schauspielern.

Von da an standen sie sich, ähnlich wie Kirk und Spock, in den Abenteuern des Lebens bei. Scheidungen, Schicksalsschläge und manch andere Lebenskrise schweißten sie immer fester zusammen. Shatner bezeichnete Nimoy gern als „Brother from another mother“ und unterstrich damit, wie wichtig sein Freund stets für ihn war.

Die Jahre gingen mit gemeinsamen und einzelnen Projekten dahin. Sie traten beispielsweise gegenüber den Verantwortlichen bei Paramount gemeinsam auf und kämpften um eine höhere Gage für sich selbst und die restlichen Star Trek-Schauspieler. Leonard Nimoy hatte eine Zeitlang schwer damit zu kämpfen in der Öffentlichkeit nicht als Nimoy, sondern überwiegend als Spock erkannt zu werden. Irgendwann gestand er sich ein, wie viel Spock in Nimoy steckte und umgekehrt und dass eine strikte Trennung nicht möglich wäre. Shatner kam mit dem Ruhm besser klar. Er war nicht so nachdenklich und tiefgründig wie sein Freund Leonard.

Shatner schildert mit ehrlichen Worten die Höhen und Tiefen ihrer beider Leben. Er lässt nichts aus, auch die Alkoholprobleme seines Freundes werden thematisiert. Eines Tages erfuhr William Shatner von Leonards Krankheit. Nimoy hatte COPD, eine schwere Lungenkrankheit.
Wie die beiden und ihre Familien damit umgegangen sind, schildert Shatner sehr eindrucksvoll.
Unterstützt wurde er beim Schreiben dieses Buches von Weggefährten aus der Filmbranche aber auch von Adam Nimoy, Leonards Sohn. Am Ende berichtet Shatner, sehr traurig, über einen Zwist den die beiden nicht mehr beilegen konnten.

Wie wir ja alle 😉 wissen, starb Leonard Nimoy am 27. Februar 2015. Er hinterlässt eine große Lücke bei seiner Familie und seinen Freunden. Auch die Fans werden ihn und seine Interpretation des emotionslosen Vulkaniers Spock niemals vergessen. William Shatner schließt das Buch mit:

LLAP, mein Freund, mein lieber, lieber Freund.

Dieses Buch ist eine wunderbare Hommage an einen bemerkenswerten Menschen und eine besondere Freundschaft.
Es ist absolut lesenswert! Nein – es ist, um es mit Spocks Worten zu sagen – faszinierend!

„Spock und ich – Mein Freund Leonard Nimoy“ ist 2016 im Heyne Verlag erschienen und hat 301 Seiten.
ISBN 978-3-453-201439

Rezension
„Nimm dich vor den Muurspöök in Acht!“
von Michaela Schreier, Fabuloso Verlag

Schaurig schön!

Wer schaurig schöne Geschichten mag, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Die zehn Geschichten lassen die Gänsehaut so richtig schön kribbeln. Dabei sind alle von ganz unterschiedlicher Art. Jede Geschichte ist zusätzlich mit einer kleinen Zeichnung der Autorin stimmig illustriert.

Die titelgebende Geschichte „Nimm dich vor den Muurspöök in Acht“ spielt in einem gespenstischem Moor mitten im Emsland. Die Moorgeister – von den Einheimischen Muurspöök genannt, treiben dort ihr Unwesen. Sie sollen verantwortlich dafür sein, dass so viele Menschen spurlos verschwunden sind. Das weiß die Besucherin der alten Käthe auch. Trotzdem muss sie sich im Dunkeln auf den Heimweg machen, der mitten durch das Moor führt. Wird sie ihren Weg finden oder den gefürchteten Muurspöök begegnen?

„Die untoten Raubritter vom Vogelsberg“
Eine Klassenfahrt zum Landschulheim „Schneckenhengst“ nimmt ungeahnte Formen an. Ist etwa die alte Sage um den Schneckenhengst wahr und lebt der alte Ritter heute noch im Wald um Bleicherode? Eine Gruselei mit regionalem Bezug.

„Der Mädchensammler“
„Was finden die Mädchen nur an diesem Zirkusjungen?“, ärgert sich Simon. Als seine Freundin Nele dann auch noch spurlos verschwindet, hat er gleich einen Verdacht. Doch liegt er damit richtig? Oder ist die Wahrheit noch gruseliger, als er zuerst glaubte?

Ein Geschenk des Himmels“
Ein abgelegenes Farmerhaus in der Nähe eines verschlafenen amerikanischen Dorfes, ist Schauplatz der Geschichte. Die Freundschaft, des aus dem Tierheim aufgenommenem Hundes Cody ist für eine Familie ein Segen. Dass eines Tages auch Codys Opferbereitschaft auf die Probe gestellt wird, damit hat niemand gerechnet. Wird er es schaffen seinem kleinen Herrchen gegen ein merkwürdiges Wesen zu helfen, das unter seinem Bett lebt?

„Die Seelenjägerin“
Ben liegt mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus. Sein Bettnachbar Leonard ist zwar ein netter Kerl, nur dass der immer blasser und scheinbar kränker wird, das beunruhigt Ben sehr. Bens Schwester Lina, eine Verschwörungstheoretikerin, glaubt an einen Komplott und Hexerei. Sie vermutet, dass jemand für Leonards Zustand verantwortlich ist. Eines Nachts macht Ben eine merkwürdige Beobachtung und wird schnell selbst zum Opfer. Wird er es schaffen, sich und seinen Freund aus den Fängen der Seelenjägerin zu befreien?

„ES wird dich finden“
Eine Waldwanderung endet für eine Gruppe verirrter Jugendlicher spät am Abend in einer Schutzhütte. Aber wird diese auch Schutz gewähren? Was hat es mit den merkwürdigen Bewohnern dieser Hütte auf sich? Kann man ihnen trauen? „ES wird dich finden“ ist sozusagen eine Hommage an Stephen King und kann sich mit den Geschichten des Gruselmeisters durchaus messen.

In „Das Waisenhaus des Schreckens“ wird der Psychiater Jake Carrington im Jahre 1863 in ein Londoner Waisenhaus gerufen, um den zehnjährigen Maxwell zu behandeln, der schlafwandelt und danach immer wieder von blutigen Albträumen berichtet. Was der Arzt und Exorzist Carrington dabei herausfindet, lässt einem die Haare zu Berge stehen! Aber er lässt Maxwell nicht mit seinen Albträumen allein, sondern stellt sich mutig an die Seite des Jungen und kämpft für Gerechtigkeit und eine sichere Zukunft der Waisenkinder.

„Alienalarm“
Die Freunde Matze, Uli und Dirk begeben sich beim Gotcha-Spiel auf ein verbotenes Militär-Gelände. Dort finden sie eine geheimnisvolle Klappe im Boden. Abenteuerlustig brechen sie diese auf und klettern, ohne groß zu überlegen, in das dunkle Loch welches sich darunter auftut. Hier entdecken sie ein geheimes Lager. Es ist vollgestellt mit militärischer Ausrüstung und einigen merkwürdigen, ziemlich großen Kisten. Was in diesen Kisten steckt, lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Nur mit ihren Paintball-Gewehren ausgerüstet müssen sie nun um ihr Leben kämpfen. Werden sie den rettenden Ausgang erreichen?

In der Geschichte „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ begegnet Lisa einem merkwürdigen Mann, der es scheinbar gut mit ihr meint und angeblich helfen will. Erst nach und nach merkt Lisa, was es mit ihm wirklich auf sich hat. Als sie plötzlich merkwürdige Dinge sieht, gerät sie in Panik. Sie versucht dem dunklen Fremden zu entkommen. Aber wird sie es allein schaffen? Kann sie sich ihrer Freundin Clara anvertrauen?

„Zwischen den Welten“
Jacob ist todunglücklich. Sein geliebter Hund Rocky ist bei einem Verkehrsunfall gestorben. Er gibt sich selbst die Schuld daran, was den Schmerz noch unerträglicher macht. Auch Jacobs Mutter ist so traurig, dass sie kaum mit ihrem Sohn spricht. Plötzlich hört Jacob das vertraute Bellen seines vierbeinigen Freundes im Garten. Er rennt hinaus und schließt seinen Rocky überglücklich in die Arme. Aber irgendetwas ist merkwürdig!

All diese Geschichten sind für Leser ab 10 Jahren geeignet. Viele Szenen hat die Autorin mit Schülern ihrer Lesepatenklasse entwickelt. Einige davon mögen Erwachsenen zu gruselig erscheinen, sind aber dennoch kindgerecht verpackt und von den Schülern der vierten Klasse als geeignet abgesegnet. Sie treffen genau den Geschmack von Kindern dieser Altersklasse. Aber auch für Erwachsene, die sich gern mal gruseln, denen aber Erwachsenenhorror oft zu heftig ist, sind die Geschichten super geeignet.

„Nimm dich vor den Muurspöök in Acht“ ist 2015 im Fabuloso Verlag erschienen. Es hat 220 Seiten und kostet 10,80€.
Erhältlich ist es im Buchhandel, bei Amazon, über den Verlag und natürlich bei der Autorin selbst. ISBN 978-394346-04-4

Rezension
„Älter als die Sonne“ von Hartmut Grosser

Bibeltexte mit Science-Fiction zu verbinden ist eine äußerst spannende Sache.
Hartmut Grosser hat in seinem Buch „Älter als die Sonne“ genau dieses getan und damit ein Buch geschrieben, was seinesgleichen sucht.
Erich von Däniken hat in seinen Sachbüchern viele Thesen aufgestellt, in denen es um die Götter als Astronauten geht.
Hartmut Grosser hat sich nun die Rolle der Engel vorgenommen. Die Erzengel, die Seraphine und Cherubine erscheinen in einer Sichtweise, die spannender nicht sein könnte.
Ich möchte nicht zu viel verraten, aber diese Sci-Fi Geschichte beeindruckt mit enormem Bibelwissen und zieht Schlüsse die einerseits logisch und trotzdem unglaublich erscheinen. Alles natürlich als Roman, aber – wo verläuft die Grenze zwischen Realität und Fiktion? Lest es selber und bildet euch eine eigene Meinung!

Klappentext:

Ein Forschungsraumer der Solaren Föderation wird kurz nach seinem Start als uraltes Wrack jenseits der Plutobahn entdeckt. Aus den Speichern des Bordcomputers erfahren die irdischen Wissenschaftler, dass im Zentrum der Galaxis eine unbekannte Macht Sonnen manipuliert und sie in einer bestimmten Konstellation anordnet.
Um herauszufinden, ob es sich bei dem künstlichen Phänomen um eine Bedrohung handelt, wird das neuste irdische Schlachtschiff, die TIU, ausgesandt, die Angelegenheit zu überprüfen.
Die Besatzung kommt in Kontakt mit einer humanoiden Zivilisation, deren Vertreter ebenfalls die Manipulationen untersuchen. Dabei treffen die Menschen auf Mächte, die seit Urzeiten aktiv sind und bereits in den Chroniken aller galaktischen Völker, wie auch in der Bibel, namentlich erwähnt werden.
Unversehens befindet sich die Crew der TIU in einer Auseinandersetzung, die Jahrmilliarden alt ist und mit ihren Auswirkungen alle Lebewesen der Galaxis bedroht.

Die Neuerscheinung unseres Creativo-Kollegen Hartmut Grosser ist im Buchhandel, beim Fabuloso Verlag und bei ihm selbst zu erwerben.
Das Buch hat 420 Seiten und kostet 14,80€
ISBN: 978-3-935912-90-7

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