Autorin

Kategorie: Aktuelles (Seite 9 von 11)

Rezension
„Nimm dich vor den Muurspöök in Acht!“
von Michaela Schreier, Fabuloso Verlag

Schaurig schön!

Wer schaurig schöne Geschichten mag, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Die zehn Geschichten lassen die Gänsehaut so richtig schön kribbeln. Dabei sind alle von ganz unterschiedlicher Art. Jede Geschichte ist zusätzlich mit einer kleinen Zeichnung der Autorin stimmig illustriert.

Die titelgebende Geschichte „Nimm dich vor den Muurspöök in Acht“ spielt in einem gespenstischem Moor mitten im Emsland. Die Moorgeister – von den Einheimischen Muurspöök genannt, treiben dort ihr Unwesen. Sie sollen verantwortlich dafür sein, dass so viele Menschen spurlos verschwunden sind. Das weiß die Besucherin der alten Käthe auch. Trotzdem muss sie sich im Dunkeln auf den Heimweg machen, der mitten durch das Moor führt. Wird sie ihren Weg finden oder den gefürchteten Muurspöök begegnen?

„Die untoten Raubritter vom Vogelsberg“
Eine Klassenfahrt zum Landschulheim „Schneckenhengst“ nimmt ungeahnte Formen an. Ist etwa die alte Sage um den Schneckenhengst wahr und lebt der alte Ritter heute noch im Wald um Bleicherode? Eine Gruselei mit regionalem Bezug.

„Der Mädchensammler“
„Was finden die Mädchen nur an diesem Zirkusjungen?“, ärgert sich Simon. Als seine Freundin Nele dann auch noch spurlos verschwindet, hat er gleich einen Verdacht. Doch liegt er damit richtig? Oder ist die Wahrheit noch gruseliger, als er zuerst glaubte?

Ein Geschenk des Himmels“
Ein abgelegenes Farmerhaus in der Nähe eines verschlafenen amerikanischen Dorfes, ist Schauplatz der Geschichte. Die Freundschaft, des aus dem Tierheim aufgenommenem Hundes Cody ist für eine Familie ein Segen. Dass eines Tages auch Codys Opferbereitschaft auf die Probe gestellt wird, damit hat niemand gerechnet. Wird er es schaffen seinem kleinen Herrchen gegen ein merkwürdiges Wesen zu helfen, das unter seinem Bett lebt?

„Die Seelenjägerin“
Ben liegt mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus. Sein Bettnachbar Leonard ist zwar ein netter Kerl, nur dass der immer blasser und scheinbar kränker wird, das beunruhigt Ben sehr. Bens Schwester Lina, eine Verschwörungstheoretikerin, glaubt an einen Komplott und Hexerei. Sie vermutet, dass jemand für Leonards Zustand verantwortlich ist. Eines Nachts macht Ben eine merkwürdige Beobachtung und wird schnell selbst zum Opfer. Wird er es schaffen, sich und seinen Freund aus den Fängen der Seelenjägerin zu befreien?

„ES wird dich finden“
Eine Waldwanderung endet für eine Gruppe verirrter Jugendlicher spät am Abend in einer Schutzhütte. Aber wird diese auch Schutz gewähren? Was hat es mit den merkwürdigen Bewohnern dieser Hütte auf sich? Kann man ihnen trauen? „ES wird dich finden“ ist sozusagen eine Hommage an Stephen King und kann sich mit den Geschichten des Gruselmeisters durchaus messen.

In „Das Waisenhaus des Schreckens“ wird der Psychiater Jake Carrington im Jahre 1863 in ein Londoner Waisenhaus gerufen, um den zehnjährigen Maxwell zu behandeln, der schlafwandelt und danach immer wieder von blutigen Albträumen berichtet. Was der Arzt und Exorzist Carrington dabei herausfindet, lässt einem die Haare zu Berge stehen! Aber er lässt Maxwell nicht mit seinen Albträumen allein, sondern stellt sich mutig an die Seite des Jungen und kämpft für Gerechtigkeit und eine sichere Zukunft der Waisenkinder.

„Alienalarm“
Die Freunde Matze, Uli und Dirk begeben sich beim Gotcha-Spiel auf ein verbotenes Militär-Gelände. Dort finden sie eine geheimnisvolle Klappe im Boden. Abenteuerlustig brechen sie diese auf und klettern, ohne groß zu überlegen, in das dunkle Loch welches sich darunter auftut. Hier entdecken sie ein geheimes Lager. Es ist vollgestellt mit militärischer Ausrüstung und einigen merkwürdigen, ziemlich großen Kisten. Was in diesen Kisten steckt, lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Nur mit ihren Paintball-Gewehren ausgerüstet müssen sie nun um ihr Leben kämpfen. Werden sie den rettenden Ausgang erreichen?

In der Geschichte „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ begegnet Lisa einem merkwürdigen Mann, der es scheinbar gut mit ihr meint und angeblich helfen will. Erst nach und nach merkt Lisa, was es mit ihm wirklich auf sich hat. Als sie plötzlich merkwürdige Dinge sieht, gerät sie in Panik. Sie versucht dem dunklen Fremden zu entkommen. Aber wird sie es allein schaffen? Kann sie sich ihrer Freundin Clara anvertrauen?

„Zwischen den Welten“
Jacob ist todunglücklich. Sein geliebter Hund Rocky ist bei einem Verkehrsunfall gestorben. Er gibt sich selbst die Schuld daran, was den Schmerz noch unerträglicher macht. Auch Jacobs Mutter ist so traurig, dass sie kaum mit ihrem Sohn spricht. Plötzlich hört Jacob das vertraute Bellen seines vierbeinigen Freundes im Garten. Er rennt hinaus und schließt seinen Rocky überglücklich in die Arme. Aber irgendetwas ist merkwürdig!

All diese Geschichten sind für Leser ab 10 Jahren geeignet. Viele Szenen hat die Autorin mit Schülern ihrer Lesepatenklasse entwickelt. Einige davon mögen Erwachsenen zu gruselig erscheinen, sind aber dennoch kindgerecht verpackt und von den Schülern der vierten Klasse als geeignet abgesegnet. Sie treffen genau den Geschmack von Kindern dieser Altersklasse. Aber auch für Erwachsene, die sich gern mal gruseln, denen aber Erwachsenenhorror oft zu heftig ist, sind die Geschichten super geeignet.

„Nimm dich vor den Muurspöök in Acht“ ist 2015 im Fabuloso Verlag erschienen. Es hat 220 Seiten und kostet 10,80€.
Erhältlich ist es im Buchhandel, bei Amazon, über den Verlag und natürlich bei der Autorin selbst. ISBN 978-394346-04-4

Ein Tag auf der Leipziger Buchmesse 2015

Am Samstag den 14. März 2015 war es endlich soweit!
Nachdem schon einige Kolleginnen und Kollegen zwei Tage auf der Leipziger Buchmesse verbracht hatten, kam auch unser Tag!

Ich fuhr mit meinen zwei lieben Kolleginnen Barbara Merten und Michaela Schreier sowie meinem Mann als unserem Chauffeur nach Leipzig.
Die Autobahn war leer und in dem munteren Geschnatter von drei aufgekratzten Autorinnen verging die Anfahrt von zwei Stunden wie im Fluge – bis, ja bis es dann direkt vor der Autobahnabfahrt Messegelände vor uns einen Verkehrsunfall gab. Wir standen also in Sichtweite des Ziels im Stau. Nachdem ein Rettungswagen nach dem anderen kam und auch die Feuerwehr mit mehreren Einsatzfahrzeugen und großer Polizeiunterstützung an uns vorbeirauschte ahnten wir, dass dieser Stau – wenn auch aus unserer Sicht überschaubar, nicht so schnell aufgelöst würde. In die Angst um einige Kollegen, die auch auf dieser Strecke und um diese Zeit unterwegs waren mischte sich die Enttäuschung nun die ersten Events auf der Messe zu verpassen.
Nach 45 Minuten wurden wir dann von der Polizei zum Umdrehen und Verlassen der Autobahn geleitet. Wir erreichten schnell das Messegelände und eilten zur nächsten Lesung.

Diese erste Lesung hielt Wolfgang Hohlbein aus seinem neuen Buch „Die wilden Schwäne“.
Er hat eine sehr angenehme Stimme und trug – wie sollte es auch anders sein – sehr professionell sein Werk vor. Die wilden Schwäne – im Original von Hans-Christian Andersen ist schon seit jeher mein Lieblingsmärchen und diese Neufassung faszinierte mich so sehr, dass ich mich nach der Lesung in die Warteschlange einreihte, mir das Buch kaufte und es natürlich vom „Meister Himself“ signieren ließ.
Auf diese Errungenschaft bin ich echt stolz und das Buch wird einen Ehrenplatz im meinem Regal erhalten!

Wir schlenderten ein wenig durch Halle 2, begrüßten einige alte Bekannte aus dem „Netz“, vermissten einige die nicht wie sonst da waren und machten uns dann auf zur Halle 5 zum Fabuloso/Creativo-Stand.
Auf dem Weg dorthin sprang mich in Halle 3 aus einem Regal ein Buch förmlich an:
„Trek Minds – Was die Welt von Star Trek lernen kann“. Der Autor war auch vor Ort und wir hielten ein Pläuschchen unter Trekkies. Selbstverständlich musste auch dieses Buch mit mir mitkommen, natürlich mit Widmung des Autors Mike Hillenbrand.
Auf dieses Buch bin ich sehr gespannt und werde sicher noch darüber berichten.

An unserem Stand gab es erst einmal ein freudiges „Hallo“ unter den Kolleginnen und Kollegen. Einige hatten wir seit der letzten LBM nicht mehr gesehen und es gab manches neue Buch aus unseren eigenen Reihen zu bewundern.
Ich verbrachte ein paar Stunden am Stand mit unzähligen netten Gesprächen mit Lesern aber auch mit anderen Autoren die sich für unseren Verlag, unsere Autorengruppe „Creativo“ oder in meinem Fall für meine Lektoratsarbeit interessieren.
Es wurden allerhand Visitenkarten ausgetauscht und Flyer wechselten den Besitzer.

 

Mit Michaela hörte ich dann einen Vortrag über Marketing für Autoren DSC00957über verschiedene Social Media Plattformen.
Eine sehr gut gestaltete und informative Veranstaltung von BoD.
Ich besuchte danach einige alte Bekannte in
Halle 5, zog von einen interessanten Stand zum nächsten, sammelte Infos und Flyer und bemerkte kaum wie die Zeit verflog.

 

Als letzter Punkt auf meiner ToDo-Liste stand die Lesung von Anne Bax, Ines Witka und Karin Rick. Das Thema lautete „Liebe, Lust und Gänsehaut“. Es war eine sehr interessante Lesung. Die drei Autorinnen hatten sehr unterschiedliche Texte und Vortragsweisen.
Ines Witka hat mir am besten gefallen – von der Geschichte und auch von der Vortragsart her.

 

Als ich dachte, nun haben wir genug gesehen, der Tag ist rum wir packen Trekkies unter sichunsere Sachen und machen uns bald auf den Heimweg, da erwartete mich noch eine „Begegnung der besonderen Art“.
Es liefen drei Mädels an mir vorbei die in Kostüme der „Star Trek Original Serie“ verkleidet waren.
Für die Nichttrekkies unter euch: das ist die gaaanz alte, erste Serie mit Captain Kirk, Mister Spock und Doktor McCoy genannt „Pille“.
Die Mädels sahen so klasse aus, dass ich um ein Foto bat. Sie machten natürlich gern mit und ich fühlte mich, als hätte ich die Töchter meiner Kindheitshelden getroffen!

 

Franzi und ichAn unserem Stand mussten wir dann noch kurz auf Barbara warten und ich sang um die Zeit zu überbrücken und aus Spaß ein bisschen mit Franziska – sie spielte Gitarre dazu.
Das war ein sehr schöner aber auch trauriger Abschied von einen wunderbaren Tag und unseren lieben Kollegen aus der Ferne, die wir nicht ganz so oft sehen können.

Aber im nächsten Jahr gibt es wieder eine Buchmesse in Leipzig und spätestens dann sind wir wieder alle da!

Rezension
„Älter als die Sonne“ von Hartmut Grosser

Bibeltexte mit Science-Fiction zu verbinden ist eine äußerst spannende Sache.
Hartmut Grosser hat in seinem Buch „Älter als die Sonne“ genau dieses getan und damit ein Buch geschrieben, was seinesgleichen sucht.
Erich von Däniken hat in seinen Sachbüchern viele Thesen aufgestellt, in denen es um die Götter als Astronauten geht.
Hartmut Grosser hat sich nun die Rolle der Engel vorgenommen. Die Erzengel, die Seraphine und Cherubine erscheinen in einer Sichtweise, die spannender nicht sein könnte.
Ich möchte nicht zu viel verraten, aber diese Sci-Fi Geschichte beeindruckt mit enormem Bibelwissen und zieht Schlüsse die einerseits logisch und trotzdem unglaublich erscheinen. Alles natürlich als Roman, aber – wo verläuft die Grenze zwischen Realität und Fiktion? Lest es selber und bildet euch eine eigene Meinung!

Klappentext:

Ein Forschungsraumer der Solaren Föderation wird kurz nach seinem Start als uraltes Wrack jenseits der Plutobahn entdeckt. Aus den Speichern des Bordcomputers erfahren die irdischen Wissenschaftler, dass im Zentrum der Galaxis eine unbekannte Macht Sonnen manipuliert und sie in einer bestimmten Konstellation anordnet.
Um herauszufinden, ob es sich bei dem künstlichen Phänomen um eine Bedrohung handelt, wird das neuste irdische Schlachtschiff, die TIU, ausgesandt, die Angelegenheit zu überprüfen.
Die Besatzung kommt in Kontakt mit einer humanoiden Zivilisation, deren Vertreter ebenfalls die Manipulationen untersuchen. Dabei treffen die Menschen auf Mächte, die seit Urzeiten aktiv sind und bereits in den Chroniken aller galaktischen Völker, wie auch in der Bibel, namentlich erwähnt werden.
Unversehens befindet sich die Crew der TIU in einer Auseinandersetzung, die Jahrmilliarden alt ist und mit ihren Auswirkungen alle Lebewesen der Galaxis bedroht.

Die Neuerscheinung unseres Creativo-Kollegen Hartmut Grosser ist im Buchhandel, beim Fabuloso Verlag und bei ihm selbst zu erwerben.
Das Buch hat 420 Seiten und kostet 14,80€
ISBN: 978-3-935912-90-7

Eine morgendliche Inspiration

Black, white and sweet

Verführerischer Duft am frühen Morgen.
Heiß und samtig dunkel
wie die eben vergangene Nacht.
Sinne erwachen.
Geschmack – voll von unbändigem Verlagen
sich zu vereinen mit kühler sanfter Milch und der Süße von Zucker.
Eng umschlungen schmiegen sie sich an den Rand der Tasse,
wirbeln umeinander – vom Rühren des Löffels dazu verführt.
Versinken seufzend in der Tiefe,
verschmelzen ineinander und werden
EINS.

Wer kennt schon Lilith?

Wer kennt schon Lilith? Die erste Frau Adams wird in den meisten Übersetzungen alter Bibeltexte nur ganz kurz als Dämon erwähnt. In einigen Quellen gibt es aber deutlich mehr über sie zu lesen. Sehr schön hat Jennifer Schreiner in Romanform Lilith zu neuem Leben erweckt. Ihre Bücher Himmelherz, Menschenherz und Engelherz sind sehr empfehlenswert.

Meine eigene Hommage an Lilith die Urmutter und Urfrau habe ich in Gedichtform geschrieben.

Der Clown

Der viel zu frühe und tragische Tod von Robin Williams hat mich, wie auch viele andere die seine Filme mochten, sehr berührt.
Der Zwiespalt zwischen dem nach außen lustigen und nach innen tieftraurigen Clown inspirierte mich vor langer Zeit zu diesem Gedicht.

Jedes Wort ein Atemzug – Geschichten aus aller Welt

Anthologie
Herausgeber: Verein „Respekt für Dich“ Autoren gegen Gewalt

Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 2014
260 Seiten
Preis: 18,90 €
ISBN:978-3950386264

Verlag: Karina Verlag, Wien

 

An dieser Buchreihe haben sich 143 Autoren aus ganz Europa beteiligt. Es ist ein gemeinschaftlicher Weg gegen Gewalt. Der Erlös fließt in die Gewaltopferhilfe und unterstützt die Autonomen Österreichischen Frauenhäuser und „GewaltfreiLeben“. In diesem Band finden sich Kurzgeschichten aus der ganzen Welt. Schöne, traurige, kurzweilige, welche zum Nachdenken, witzige und Einfühlsame. Ein Werk, das für gute Unterhaltung und Entspannung sorgt.

Von mir gibt es in dieser Anthologie die gekürzte Fassung des 5. Kapitels aus dem Roman „Melodie der Ewigkeit“

 

Hier geht´s zur Leseprobe

Marleen –
Erinnerung an einen Apfelbaum

Die kleine Marleen sprang mit ihrer großen orangegelben Gießkanne durch den Garten. Wenn die Kanne ganz voll war, konnte Marleen sie fast nicht tragen. Immer wieder pladderte das Wasser heraus und ihre Füße in den roten Sandalen waren schon ganz nass. Die bunten Söckchen klebten an den Zehen, aber das machte Marleen gar nichts aus. Ja, sie merkte nicht einmal richtig, wie nass sie schon war. Wichtig war ihr nur, dass sie helfen konnte. Sie goss die Blumen im Beet und die Büsche, welche den Rasen vom Gemüsegarten trennten. Manchmal wässerte sie auch die Brennnesseln mit ihren zarten weißen Blüten, die immer wieder am Zaun zum Nachbargarten wucherten. Am ausgiebigsten bedachte sie aber stets den alten Apfelbaum. Er stand mitten im gepflegten Rasen. Seine ausladenden Äste wiegten sich im Wind. Manchmal, wenn eine kleine Apfelblüte herabfiel, hob Marleen sie auf und schnupperte daran. Wie gut das duftete.
Heute lief sie mit ihrer Gießkanne immer im Kreis um den Baum herum. Die Kanne hatte eine Brause vorn auf der Öffnung, damit konnte man prima Regen machen. Während die Kanne immer leerer wurde, sang Marleen die ganze Zeit ein Lied vor sich hin. Es hatte nur ein einziges Wort, aber die Melodie wechselte mit jeder Runde, die sie um den Baum drehte. Es klang mal lustig und beschwingt und dann wieder traurig und nachdenklich. Manchmal wurde sie ganz leise und manchmal klang die ganze Kraft ihrer jungen Stimme in der Melodie mit.

„Apfelbäumchen, Apfelbäumchen, Apfelbäumchen …“

Die Kanne war nun leer. Sie hüpfte zum Wasserhahn, der am Regenwassertank angeschlossen war, und füllte die Kanne erneut. Sie wollte gerade wieder zum Apfelbaum laufen, als Oma Elisa sie rief: „Marleen, der Baum hat genug Wasser! Komm lieber hierher und gieß die jungen Erbsen und die neuen Erdbeerpflanzen!“
Marleen lief den Weg hinauf zu ihrer Oma. Ganz bedächtig goss sie nun die frisch gepflanzten kleinen Blättchen.
„Ist es so richtig, Oma?“
„Ja, so ist es gut. Wenn du damit fertig bist, kannst du mir noch die Harke aus dem Schuppen holen.“
Marleen nickte und machte sich auf den Weg zum Schuppen. Dort hingen an der Wand die Gartengeräte – schön aufgereiht. Marleen schnappte sich die grüne Harke und lief zurück zu Oma Elisa.
„Hier, Oma, die Harke!“
„Danke, Marleen.“ Omas Blick fiel plötzlich auf Marleens Füße. „Ja, wie siehst du denn aus? Hast du dich selbst gegossen? Deine Schuhe und die Füße – es ist ja alles ganz nass! Lauf schnell rein und zieh dir trockene Socken an. Du weißt ja, wo die Sachen liegen. Die Schuhe kannst du in die Sonne stellen. Die werden bald wieder trocken sein.“
„Ooch, ich wollte dir doch noch helfen“, maulte Marleen. …

Ein ganz besonderes Projekt:
Gemeinsam Schreiben „Jedes Wort ein Atemzug“

Heute möchte ich euch von einem ganz besonderen Projekt berichten, an dem ich gemeinsam mit meiner lieben Creativo-Kollegin Michaela Schreier sowie 143 weiteren Autoren aus ganz Europa teilnehme.

Es heißt: Gemeinsam Schreiben „Jedes Wort ein Atemzug“.

Wir haben jeder einige Geschichten zur Verfügung gestellt, die in einer gemeinsamen Anthologie des österreichischen Vereins „Respekt für Dich“ erscheinen werden. Alle teilnehmenden Autorinnen und Autoren verzichten dabei auf ein Honorar und der Erlös des Buches geht zu 100% an die Gewaltopferhilfe des AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser.

Das wohl größte Buchprojekt mehrerer Autoren, zugunsten einer Spendenaktion wurde von der Autorin Karin Pfolz ins Leben gerufen und steht unter der Schirmherrschaft des Vereins „Respekt für Dich“. Dieser Verein wurde von Autorinnen und Autoren gegründet mit dem Ziel, Menschen, die unter Gewalt leiden, zu unterstützen.

Mittlerweile sind so viele Beiträge zusammengekommen, dass es drei Bücher werden. Sie sind unterteilt in die verschiedenen Genres: „Kriminelle Geschichten“, „Winter- und Weihnachtsgeschichten“ und „Geschichten aus aller Welt“.

*Geschichten aus aller Welt, Cover

Im Oktober werden die Bücher fertig sein und im schönen Wien der Öffentlichkeit präsentiert.

Leider kann ich bei der offiziellen Buchvorstellung nicht dabei sein.
Aber meine Geschichte „Marleen“ hat es ja in das Buch

„Geschichten aus aller Welt“

geschafft und ist somit stellvertretend für mich dort!

 

Die offizielle Buchvorstellung findet am 25.Oktober 2014 um 18.00 Uhr in Wien statt.
Hier die Adresse:

Palais Coburg
Residenz Coburgbastei 4
1010 Wien

Der Eintritt kostet 10,-€. Um Anmeldung wird gebeten, da der Platz begrenzt ist.

Nachtrag vom 21.01.16:
Es gibt eine Fortsetzung des besonderen Projektes. Hier könnt ihr nachlesen, wie es weitergeht!

Rezension
„Die Philosophie bei Star Trek“ von Henrik Hansemann

Als Trekkie der allerersten Stunde – ich bin sozusagen geboren, als auch Star Trek das Licht der Fernsehgeräte erblickte, musste ich dieses Buch unbedingt lesen.
Schon als Kind und Jugendliche hat mich die Serie dermaßen fasziniert, dass ich keine Folge verpasst habe. Für Mädchen eine damals durchaus ungewöhnliche Vorliebe, über die ich mit meinen Freundinnen nicht diskutieren konnte. Meine Eltern haben in den frühen Siebzigern, wahrscheinlich aus Mangel an Auswahl, jeden Sonntag eingeschaltet und ich saß dabei! Am Ende einer jeden Folge lehnte mein Vater sich zurück und kommentierte das Gesehene mit: PB – patentierter Blödsinn! Das habe ich nicht wirklich verstanden, aber Blödsinn war Star Trek für mich nie! Im Gegenteil, ich fand immer etwas zum Nachdenken, etwas Tiefgründiges, etwas dass mit meiner Welt und mit meinem Leben zu tun hatte. Und habe ich nach Jahren eine Folge erneut gesehen, sagte sie mir etwas anders, oder verstand ich sie anders. So bin ich von James T. Kirk und Jean-Luc Picard zu Benjamin Sisko und Kathryn Janeway und schließlich bis Jonathan Archer, sowie sämtlichen Kinofilmen „meinen Freunden“ treu geblieben.

Über vieles ließ mich Star Trek nachdenken, zum Beispiel: Was bedeutet Menschlichkeit? Wo liegen die Grenzen für moralische und ethische Werte? Wie weit darf man sich in fremde Kulturen einmischen ohne sie in ihrer eigenen Entwicklung zu beeinflussen? Übernehmen die Charaktere Verantwortung für sich und ihr Handeln, und wenn ja – wie und warum? Was hat das alles mit uns hier auf der Erde im 20. bzw. 21. Jahrhundert zu tun? Was können wir von Star Trek lernen?
Wie gehen die Ferengis mit Geld um – wo sind hier die Parallelen zum heutigen Kapitalismus und dem Verhalten der Banker? Was bedeutet den Klingonen ihre Ehre – und wo finden wir heute solch ein ehrenhaftes Verhalten? Wie leben die Bajoraner ihre Spiritualität? Was können wir daraus lernen?
Und vor allen Dingen, wo sind die Grenzen all dieser verschiedenen Verhaltensweisen?

In dem Buch „Die Philosophie bei Star Trek“ von Henrik Hansemann fand ich viele meiner Fragen wieder. Er hat sehr zielsicher die auch für mich wichtigsten Themen herausgearbeitet und gekonnt analysiert. Die meisten Dinge über die er schreibt, sehe ich ganz genauso und könnte stundenlang „mitphilosophieren“. Am meisten Freude bereiteten mir beim Lesen jedoch einige neue Denkanstöße, manche Feinheiten die ich so noch nicht betrachtete hatte. Es erwartet mich daher sicher noch das ein oder andere Vergnügen, wenn ich die entsprechen Serienfolgen das nächste Mal sehe.

Als großer Star Trek Kenner hat Herr Hansemann sehr schön die Verweise zu den betreffenden Folgen aufgelistet, sodass auch jemand der die Folgen nicht auswendig kennt, die entsprechenden Stellen wiederfinden kann.
Vermutlich wird das Buch überwiegend Leser ansprechen, die dem Star Trek Fieber ohnehin schon erlegen sind. Womöglich sind deshalb einige unter Trekkies gängige Abkürzungen wie TOS oder TNG nicht erklärt. Was in anderen Rezensionen zu Kritik führte, hat mich beim Lesen absolut nicht gestört!

Henrik Hansemann beleuchtet in Kapitel gegliedert die Fragen nach der Ethik, nach der Sprachenvielfalt, nach der Logik der Vulkanier, nach den technischen und moralischen Seiten des Beamens, nach der Menschlichkeit von Data und anderen Androiden, nach dem Holodeck und den daraus resultierenden moralischen Feinheiten, nach der Allmacht von Q, nach dem Sinn einer Verschmelzung von Mensch und Maschine wie bei den Borg, nach den Grauzonen des hippokratisches Eids heute und in der Star Trek Zukunft, nach Tod und Jenseits, nach anderen Realitäten und Spiegeluniversen, nach den allseits beliebten Zeitreisen und gönnt schließlich dem Leser einen kurzen Ausblick in die Zukunft von Star Trek.
Einige dieser Kapitel erklären, bevor sie die Philosophie des jeweiligen Themas behandeln, physikalische und astrophysikalische Phänomene. Dies ist zum Verständnis für den Physik-Laien sehr interessant und schmälert keinesfalls den philosophischen Anteil.

Was am Ende des Buches noch nicht so deutlich war (Erscheinungstermin 2013), kann man aber schon heute (2014) getrost sagen: das neue Star Trek schafft es eine neue Generation zu berühren und auch jenseits des heute deutlich höheren Anteils an Actionszenen noch Tiefgründiges zu transportieren.
So wird dann in absehbarer Zeit hoffentlich genügend Material vorhanden sein, um eine Fortsetzung dieses Buches zu schreiben – ich würde mich darüber sehr freuen!

Alles in allem fand ich es ein wunderbares und unterhaltsames Buch, abseits des alltäglichen Einerlei und langweiligen Mainstreams! Wenn auch gelegentlich der Inhalt etwas komplizierter war, sodass ich einige Absätze zweimal lesen musste, las es sich trotzdem sehr flüssig und ist durchaus verständlich – auch für den philosophischen Laien.

Melanie Buhl

„Die Philosophie bei Star Trek – Mit Kirk, Spock und Picard auf der Reise durch unendliche Weiten“ von Henrik Hansemann, erschienen 2013 im Wiley-VCH Verlag, 252 Seiten,
ISBN 978-3-527-50728-3, 14,95€

Rezension von Michaela Schreier
„Melodie der Ewigkeit“

Diese Rezension hat Michaela Schreier geschrieben und auf Facebook veröffentlicht. Sie ist so schön und ergreifend, dass ich sie hier gern mit allen teilen möchte, die keinen Zugriff auf Facebook haben. Ich bin ganz überwältigt, wie gut Michaela verstanden hat, was ich ich mit diesem Buch sagen wollte….

Wer beschäftigt sich schon gern mit dem Tod? Im Kindes- und Jugendalter hatte ich eine regelrecht lähmende Angst vor dem Sterben. Diese Angst hat sich heute in einen gehörigen Respekt verwandelt. Außerdem hilft mir der Glaube, dass es nach dem körperlichen Tod mit der Seele irgendwie weitergeht. Aber wie???

Genau dieser Frage ist auch Melanie Buhl auf den Grund gegangen. Mit dem Roman „Melodie der Ewigkeit“ hat sie eine spirituelles Werk geschaffen, das sich mit dem Thema Reinkarnation auseinander setzt und eine Möglichkeit beschreibt, wie das Leben nach dem Tod aussehen könnte. Doch wer nun an ein glückseliges Dahingeplänkel denkt, der wird schnell eines Besseren belehrt. Frau Buhl hat es geschafft, die Reinkarnations-These in eine spannende und eindrucksvolle Geschichte zu verpacken.

Die vielen Leben der Maline

Maline, Jeanne, Myra, Marleen, Maja – die Protagonistin aus Melodie der Ewigkeit hat viele Namen. Jeder steht für ein Leben, dass die Frau in unterschiedlichen Zeitaltern durchlebt hat. Nach ihren, teilweise gewaltvollen, Ableben findet sie sich jedes Mal in einer traumhaften Zwischenwelt wieder, die von engelsgleichen Wesen bewohnt wird. Diese helfen ihr, immer mehr zu verstehen, dass die Seele des Menschen Teil der göttlichen Unendlichkeit ist. Die irdischen Leben dienen lediglich dem Zweck, die Entwicklung der Seele voranzutreiben, so dass diese eine höhere, göttliche Ebene erreicht. Doch dafür muss sich Maline ihren mal schmerzvollen, mal schönen Erinnerungen stellen. Sie durchlebt im Gedanken ihr Sein als Jeanne, die im Mittelalter Opfer des Hexenwahns wird, als Myra, die Indianern Schutz vor den Weißen bot und dafür mit dem Leben bezahlen musste und als Marleen, deren beschauliches Erdendasein von ihrer liebevollen Großmutter und den Wundern der Natur geprägt wurde. Im letzten Kapitel entschließt sich Maline für ein neues, aufregendes Leben in der Zukunft, um an der Seite ihres geliebten Mannes und Seelenverwandten die Menschheit zu retten.

Tiefgründig, fantasievoll und eine gehörige Portion Science-Fiction

Die Autorin schafft es, den Leser augenblicklich mit ihrer phantastischen Geschichte in den Bann zu ziehen. Die stimmig ausgewählten Namen der Romanfiguren, die gelungenen Ortsbeschreibungen und die ansprechende und gut lesbare Schreibweise zaubern greifbare Bilder im Kopf des Lesers. Die Erklärungen der friedvollen Lichtwesen sind einleuchtend und glaubhaft und regen zum Nachdenken und Träumen an. Neben der spirituellen Sichtweise überrascht Frau Buhl im letzten Kapitel mit einer spannenden Weltraumgeschichte, die mit detaillierten Daten der Astronomie und Raumfahrertechnik ausstaffiert ist und dem Werk zum Schluss ein Science-Fiction-Sahnehäubchen aufsetzt.

Fazit

Mir hat „Melodie der Ewigkeit“ unheimlich gut gefallen! Ich wünsche mir wirklich, dass die Autorin mit ihrer Idee Recht hat. Der traumhaft schöne Roman ist für alle Menschen, die tiefgründige Antworten über das Leben und den Tod suchen, eine echte Bereicherung. Für alle anderen ist er eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Lektüre, die den geistigen Horizont und festgefahrene Denkweisen erweitert.

Erschienen ist „Melodie der Ewigkeit“ im Fabuloso Verlag, Bilshausen. 144 Seiten Pb, ISBN 978-3-935912-54-9. Leseprobe und Bestellmöglichkeit auf der Website der Autorin: www.melanie-buhl.de

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