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Rezension
„Die Philosophie bei Star Trek“ von Henrik Hansemann

Als Trekkie der allerersten Stunde – ich bin sozusagen geboren, als auch Star Trek das Licht der Fernsehgeräte erblickte, musste ich dieses Buch unbedingt lesen.
Schon als Kind und Jugendliche hat mich die Serie dermaßen fasziniert, dass ich keine Folge verpasst habe. Für Mädchen eine damals durchaus ungewöhnliche Vorliebe, über die ich mit meinen Freundinnen nicht diskutieren konnte. Meine Eltern haben in den frühen Siebzigern, wahrscheinlich aus Mangel an Auswahl, jeden Sonntag eingeschaltet und ich saß dabei! Am Ende einer jeden Folge lehnte mein Vater sich zurück und kommentierte das Gesehene mit: PB – patentierter Blödsinn! Das habe ich nicht wirklich verstanden, aber Blödsinn war Star Trek für mich nie! Im Gegenteil, ich fand immer etwas zum Nachdenken, etwas Tiefgründiges, etwas dass mit meiner Welt und mit meinem Leben zu tun hatte. Und habe ich nach Jahren eine Folge erneut gesehen, sagte sie mir etwas anders, oder verstand ich sie anders. So bin ich von James T. Kirk und Jean-Luc Picard zu Benjamin Sisko und Kathryn Janeway und schließlich bis Jonathan Archer, sowie sämtlichen Kinofilmen „meinen Freunden“ treu geblieben.

Über vieles ließ mich Star Trek nachdenken, zum Beispiel: Was bedeutet Menschlichkeit? Wo liegen die Grenzen für moralische und ethische Werte? Wie weit darf man sich in fremde Kulturen einmischen ohne sie in ihrer eigenen Entwicklung zu beeinflussen? Übernehmen die Charaktere Verantwortung für sich und ihr Handeln, und wenn ja – wie und warum? Was hat das alles mit uns hier auf der Erde im 20. bzw. 21. Jahrhundert zu tun? Was können wir von Star Trek lernen?
Wie gehen die Ferengis mit Geld um – wo sind hier die Parallelen zum heutigen Kapitalismus und dem Verhalten der Banker? Was bedeutet den Klingonen ihre Ehre – und wo finden wir heute solch ein ehrenhaftes Verhalten? Wie leben die Bajoraner ihre Spiritualität? Was können wir daraus lernen?
Und vor allen Dingen, wo sind die Grenzen all dieser verschiedenen Verhaltensweisen?

In dem Buch „Die Philosophie bei Star Trek“ von Henrik Hansemann fand ich viele meiner Fragen wieder. Er hat sehr zielsicher die auch für mich wichtigsten Themen herausgearbeitet und gekonnt analysiert. Die meisten Dinge über die er schreibt, sehe ich ganz genauso und könnte stundenlang „mitphilosophieren“. Am meisten Freude bereiteten mir beim Lesen jedoch einige neue Denkanstöße, manche Feinheiten die ich so noch nicht betrachtete hatte. Es erwartet mich daher sicher noch das ein oder andere Vergnügen, wenn ich die entsprechen Serienfolgen das nächste Mal sehe.

Als großer Star Trek Kenner hat Herr Hansemann sehr schön die Verweise zu den betreffenden Folgen aufgelistet, sodass auch jemand der die Folgen nicht auswendig kennt, die entsprechenden Stellen wiederfinden kann.
Vermutlich wird das Buch überwiegend Leser ansprechen, die dem Star Trek Fieber ohnehin schon erlegen sind. Womöglich sind deshalb einige unter Trekkies gängige Abkürzungen wie TOS oder TNG nicht erklärt. Was in anderen Rezensionen zu Kritik führte, hat mich beim Lesen absolut nicht gestört!

Henrik Hansemann beleuchtet in Kapitel gegliedert die Fragen nach der Ethik, nach der Sprachenvielfalt, nach der Logik der Vulkanier, nach den technischen und moralischen Seiten des Beamens, nach der Menschlichkeit von Data und anderen Androiden, nach dem Holodeck und den daraus resultierenden moralischen Feinheiten, nach der Allmacht von Q, nach dem Sinn einer Verschmelzung von Mensch und Maschine wie bei den Borg, nach den Grauzonen des hippokratisches Eids heute und in der Star Trek Zukunft, nach Tod und Jenseits, nach anderen Realitäten und Spiegeluniversen, nach den allseits beliebten Zeitreisen und gönnt schließlich dem Leser einen kurzen Ausblick in die Zukunft von Star Trek.
Einige dieser Kapitel erklären, bevor sie die Philosophie des jeweiligen Themas behandeln, physikalische und astrophysikalische Phänomene. Dies ist zum Verständnis für den Physik-Laien sehr interessant und schmälert keinesfalls den philosophischen Anteil.

Was am Ende des Buches noch nicht so deutlich war (Erscheinungstermin 2013), kann man aber schon heute (2014) getrost sagen: das neue Star Trek schafft es eine neue Generation zu berühren und auch jenseits des heute deutlich höheren Anteils an Actionszenen noch Tiefgründiges zu transportieren.
So wird dann in absehbarer Zeit hoffentlich genügend Material vorhanden sein, um eine Fortsetzung dieses Buches zu schreiben – ich würde mich darüber sehr freuen!

Alles in allem fand ich es ein wunderbares und unterhaltsames Buch, abseits des alltäglichen Einerlei und langweiligen Mainstreams! Wenn auch gelegentlich der Inhalt etwas komplizierter war, sodass ich einige Absätze zweimal lesen musste, las es sich trotzdem sehr flüssig und ist durchaus verständlich – auch für den philosophischen Laien.

Melanie Buhl

„Die Philosophie bei Star Trek – Mit Kirk, Spock und Picard auf der Reise durch unendliche Weiten“ von Henrik Hansemann, erschienen 2013 im Wiley-VCH Verlag, 252 Seiten,
ISBN 978-3-527-50728-3, 14,95€

Rezension von Michaela Schreier
„Melodie der Ewigkeit“

Diese Rezension hat Michaela Schreier geschrieben und auf Facebook veröffentlicht. Sie ist so schön und ergreifend, dass ich sie hier gern mit allen teilen möchte, die keinen Zugriff auf Facebook haben. Ich bin ganz überwältigt, wie gut Michaela verstanden hat, was ich ich mit diesem Buch sagen wollte….

Wer beschäftigt sich schon gern mit dem Tod? Im Kindes- und Jugendalter hatte ich eine regelrecht lähmende Angst vor dem Sterben. Diese Angst hat sich heute in einen gehörigen Respekt verwandelt. Außerdem hilft mir der Glaube, dass es nach dem körperlichen Tod mit der Seele irgendwie weitergeht. Aber wie???

Genau dieser Frage ist auch Melanie Buhl auf den Grund gegangen. Mit dem Roman „Melodie der Ewigkeit“ hat sie eine spirituelles Werk geschaffen, das sich mit dem Thema Reinkarnation auseinander setzt und eine Möglichkeit beschreibt, wie das Leben nach dem Tod aussehen könnte. Doch wer nun an ein glückseliges Dahingeplänkel denkt, der wird schnell eines Besseren belehrt. Frau Buhl hat es geschafft, die Reinkarnations-These in eine spannende und eindrucksvolle Geschichte zu verpacken.

Die vielen Leben der Maline

Maline, Jeanne, Myra, Marleen, Maja – die Protagonistin aus Melodie der Ewigkeit hat viele Namen. Jeder steht für ein Leben, dass die Frau in unterschiedlichen Zeitaltern durchlebt hat. Nach ihren, teilweise gewaltvollen, Ableben findet sie sich jedes Mal in einer traumhaften Zwischenwelt wieder, die von engelsgleichen Wesen bewohnt wird. Diese helfen ihr, immer mehr zu verstehen, dass die Seele des Menschen Teil der göttlichen Unendlichkeit ist. Die irdischen Leben dienen lediglich dem Zweck, die Entwicklung der Seele voranzutreiben, so dass diese eine höhere, göttliche Ebene erreicht. Doch dafür muss sich Maline ihren mal schmerzvollen, mal schönen Erinnerungen stellen. Sie durchlebt im Gedanken ihr Sein als Jeanne, die im Mittelalter Opfer des Hexenwahns wird, als Myra, die Indianern Schutz vor den Weißen bot und dafür mit dem Leben bezahlen musste und als Marleen, deren beschauliches Erdendasein von ihrer liebevollen Großmutter und den Wundern der Natur geprägt wurde. Im letzten Kapitel entschließt sich Maline für ein neues, aufregendes Leben in der Zukunft, um an der Seite ihres geliebten Mannes und Seelenverwandten die Menschheit zu retten.

Tiefgründig, fantasievoll und eine gehörige Portion Science-Fiction

Die Autorin schafft es, den Leser augenblicklich mit ihrer phantastischen Geschichte in den Bann zu ziehen. Die stimmig ausgewählten Namen der Romanfiguren, die gelungenen Ortsbeschreibungen und die ansprechende und gut lesbare Schreibweise zaubern greifbare Bilder im Kopf des Lesers. Die Erklärungen der friedvollen Lichtwesen sind einleuchtend und glaubhaft und regen zum Nachdenken und Träumen an. Neben der spirituellen Sichtweise überrascht Frau Buhl im letzten Kapitel mit einer spannenden Weltraumgeschichte, die mit detaillierten Daten der Astronomie und Raumfahrertechnik ausstaffiert ist und dem Werk zum Schluss ein Science-Fiction-Sahnehäubchen aufsetzt.

Fazit

Mir hat „Melodie der Ewigkeit“ unheimlich gut gefallen! Ich wünsche mir wirklich, dass die Autorin mit ihrer Idee Recht hat. Der traumhaft schöne Roman ist für alle Menschen, die tiefgründige Antworten über das Leben und den Tod suchen, eine echte Bereicherung. Für alle anderen ist er eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Lektüre, die den geistigen Horizont und festgefahrene Denkweisen erweitert.

Erschienen ist „Melodie der Ewigkeit“ im Fabuloso Verlag, Bilshausen. 144 Seiten Pb, ISBN 978-3-935912-54-9. Leseprobe und Bestellmöglichkeit auf der Website der Autorin: www.melanie-buhl.de

Rezension
„Die Tribute von Panem“
von Suzanne Collins

Besonders bewegt hat mich auch die Trilogie „Die Tribute von Panem“ von Susanne Collins. Nachdem ich im Kino die Verfilmung des ersten Teils „Hunger Games“ gesehen hatte, war mir klar, dass ich nicht auf den zweiten Kinoteil warten konnte, um zu wissen, wie es weitergeht. Umgehend besorgte ich mir also alle drei Bücher.

Lange hat mich kein Buch oder keine Reihe mehr so beeindruckt. Auch „Harry Potter“ habe ich geliebt und meistens innerhalb der ersten drei Tage nach Erscheinen verschlungen. Und ich halte es für ein außergewöhnliches Werk! Aber die „Panem-Reihe“ hat es auf eine andere Weise in sich. Erschreckend, spannend und dystopisch halten die Bücher einem einen Spiegel vor, den sicher manch einer nicht so gern sehen möchte.

Gerade in Zeiten, in denen die Themen Überwachung und Kontrolle an der Tagesordnung sind – wo die Darstellungen von Leid, Krieg und Gewalt zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind, die uns oft nicht – oder nur wenig berührt. Manch einer ist schon abgestumpft, genauso wie die Menschen im Panemer Kapitol. Vieles von dem, was in diesen Büchern beschrieben ist, zeigt erschreckend deutlich, wie nah wir an dieser eiskalten Realität schon dran sind.

Aber wie sollte ich nun eine Rezension schreiben, ohne zu viel zu verraten? Wie sollte ich eine ergreifende Geschichte beschreiben, ohne dem potenziellen Leser die Spannung zu nehmen? Lieber möchte ich empfehlen, die Bücher zu lesen und sich mittragen zu lassen durch die Geschichte. Gemeinsam mit Katniss und Peeta in die Arena gehen, ohne zu wissen, was passieren wird.
Gemeinsam mit den Protagonisten erleben, was die totale Kontrolle eines Regimes bedeutet.
George Orwell lässt grüßen! Ich habe manchen Endzeit-Film gesehen oder Buch gelesen aber „Panem“ ist mit Abstand das Beste seit Orwells „1984“.

So wie sein Buch viele Jahre auch an Schulen gelesen wurde, sollte Panem heute Pflichtlektüre werden. Es ist natürlich sprachlich moderner, sehr viel leichter zu lesen und zeigt noch einige Aspekte, die bei Orwell aufgrund des Erscheinungsjahres (1948), nicht berücksichtigt werden konnten.

Wer nicht so gern liest, sollte sich zumindest die Filme ansehen. Der zweite Teil startet im November 2013 in den deutschen Kinos.

Ganz klare Leseempfehlung mit voller Punktzahl und Sternchen.

Und für alle, die trotzdem mehr wissen möchte verrate ich nun hier etwas über die Handlung.
Achtung Spoiler, nicht weiterlesen, wenn man sich die Spannung erhalten möchte.

„Die Tribute von Panem“ spielt in der Zukunft. Diese Zukunft scheint uns aber sehr nah zu sein, da die technischen Möglichkeiten den unseren in vielen Dingen gleichen. Nordamerika ist durch nicht näher erklärte Kriege und katastrophale Ereignisse zerstört. Die wenigen überlebenden Menschen leben in 12 Distrikten und werden aus dem dekadenten Kapitol heraus von einem grausamen Präsidenten regiert. Ein dreizehnter Distrikt wurde nach einem Aufstand zerschlagen. Als Strafe für diesen Aufstand und als Mahnung sich nie wieder aufzulehnen, müssen die zwölf verbleibenden Distrikte nun jedes Jahr einen Jungen und ein Mädchen zu den Hungerspielen senden. Dort werden die sogenannten Tribute in einer riesigen Arena aufeinandergehetzt. Dort müssen sie sich gegenseitig umbringen, bis nur noch einer von ihnen übrig bleibt. Dieser Sieger darf dann in der Art des reichen Kapitols im Überfluss leben.

Panem-1Das erste Buch „Hunger Games/Tödliche Spiele“ beginnt damit, dass sich Katniss freiwillig zu den Spielen meldet, um ihre kleine Schwester Primrose, die eigentlich in diesem Jahr auserwählt wurde, zu schützen. Mit ihr geht Peeta der Sohn des Bäckers. Beide werden trainiert von Haymitch, einem ehemaligen Sieger der Spiele. Die Tribute sind in der Kampfarena der Willkür der Zuschauer ausgesetzt, diese entscheiden oft über Hilfen, die gewährt werden oder eben auch nicht. Im ganzen Land werden die Spiele mit ihrer ganzen Brutalität und Grausamkeit auf riesigen Leinwänden gezeigt. Zum Spaß für die Bewohner des Kapitols und zum Schmerz der Angehörigen in den Distrikten.
Mit unendlich viel Glück gelingt es Katniss und Peeta zu überleben. Beide gehen schließlich als Sieger aus der Arena.

Panem-2Im zweiten Buch „Catching Fire/ Gefährliche Liebe“ müssen aufgrund der Jubiläumsfeiern zu den 75. Hungerspielen je zwei ehemalige Sieger in die tödliche Arena einziehen. Es trifft für Distrikt 12 erneut Katniss und Peeta die ohne ihr Wissen zu Symbolen eines erneuten Aufstandes avanciert sind. Besonders Katniss wird von den Bewohnern einiger Distrikte als Hoffnungsträgerin angesehen. In der Arena treffen die beiden auf Menschen, die die Auflehnung gegen das Kapitol mitgeplant haben. Die Tribute können die Arena zerstören und die Überlebenden fliehen gemeinsam mit Katniss nach Distrikt 13. Entgegen der Propaganda des Kapitols haben dessen restliche Bewohner unterirdisch überlebt und sich militärisch weiterentwickelt. Peeta jedoch wird vom Kapitol gefangen genommen.

Panem-3Im dritten Buch „Mockingjay/Flammender Zorn“ lebt Katniss mit ihrer Mutter und Schwester in Distrikt 13. Eigentlich möchte sie mit ihrer Familie und ihrem Freund Gale nur in Ruhe leben, wird aber von den Rebellen in eine Art Symbolfigur für den Aufstand gedrängt. Sie ist nun der siegreiche „Spotttölpel/Mockingjay“, dem alle folgen. Peeta wird zwar aus dem Kapitol befreit, ist aber nicht mehr derselbe wie vorher. Durch Nervengift und eine Gehirnwäsche steht er nun auf Seiten des Kapitols und kämpft gegen Katniss und die Rebellen. Der Kampf um die Vorherrschaft im Kapitol ist äußerst spannend, zerrt mitunter an den Nerven des Lesers aber verdeutlicht ungeschminkt die Grausamkeit eines Krieges, die wir verwöhnten und oft kapitolähnlichen Zuschauer und Leser meistens verdrängen. Am Ende siegen jedoch die Rebellen nach schweren Verlusten. Auch Katniss muss enorme persönliche Verluste hinnehmen, die sie wohl niemals verwinden wird.

Durch alle drei Bände zieht sich neben der dystopischen Handlung auch die Geschichte um Katniss und Gale. Am Anfang des ersten Bandes glaubt man an eine innige Freundschaft der beiden und ist stets in der Erwartungshaltung, es würde sich eine Liebesgeschichte entwickeln. Mit dem Auftreten von Peeta und einer Freundschaft die durch lebensbedrohliche Situationen mehr und mehr gefestigt wird, gerät Katniss’ Gefühlswelt aus dem Gleichgewicht. Eigentlich liebt sie beide, muss sich aber entscheiden. Aber das soll nun wirklich jeder selbst lesen!

Die einzigen Kritikpunkte sind für mich leider die deutschen Übersetzungen der Titel.

Was beim ersten Band noch einigermaßen passt, geht beim zweiten und dritten für mich gar nicht mehr. Deshalb habe ich auch für diese Bewertung zusätzlich den englischen Originaltitel gewählt. Bleibt als Überlegung noch, ob ich vielleicht alle drei Bücher noch einmal im Original lesen sollte?

Übrigens laut Wikipedia leitet sich der Name „Panem“ vom Ausspruch „Panem et circenses“ (lat. „Brot und Spiele“) des römischen Dichters Juvenal ab. Mit Brot und Spielen sollten die Römer davon abgehalten werden, gegen den Staat aufzubegehren.

Melanie Buhl

Rezension
„Krokolines Geschichten-Ei“
von Michaela Schreier, Fabuloso Verlag

Obwohl es ein Kinderbuch ist, habe ich dieses Buch sehr gern gelesen. Es ist auch für Erwachsene manchmal schön in die kindliche Fantasie und Vorstellungswelt einzutauchen.

Zum Inhalt:

Das Stoffkrokodil Krokoline liebt Geschichten und sammelt diese in ihrer Vorstellung in einem großen Ei. Immer wenn sie mag, holt sie sich eine heraus.

In diesem Buch sind fünfzehn ihrer Geschichten aufgeschrieben. Von spannenden Abenteuergeschichten bis hin zu nachdenklich machenden und Fantasie anregenden Erzählungen ist alles dabei. Untermalt ist das Hardcoverbuch in einigen Kapiteln mit Zeichnungen einer zweiten Klasse in der die Autorin als Lesepatin fungiert. Mehrere der Geschichten sind in Zusammenarbeit mit diesen Kindern entstanden.

Mir persönlich am Besten gefallen haben die Geschichten „Emmas mutiges Geheimnis“ und „Das Fabelwesentreffen“.

In „Emmas mutiges Geheimnis“ geht es um ein schüchternes kleines Mädchen, dass sich selbst nicht viel zutraut und auch von anderen nicht richtig anerkannt wird. Nur ihre Oma weiß, was wirklich in ihr steckt und hilft Emma ihren inneren starken Löwen zum Vorschein zu bringen. Einfühlsam und mit viel Liebe erzählt – werden sich viele Kinder darin wiederfinden. Aber auch Erwachsene können sich durch diese Geschichte an sich selbst als Kind oder an Freunde erinnern, denen es vielleicht ähnlich ergangen ist wie Emma.

Bei „Das Fabelwesentreffen“ geht es um Joshua, der einen Werwolf als Freund hat. Nun könnte man meinen, das wäre zu gruselig für Kinder – ist es aber gar nicht, denn der Werwolf ist auch verwandelt keine Bedrohung, zumindest nicht für seine Freunde. Dafür ist er aber ein ganz besonderer Freund, mit dem man Dinge erleben kann, die mit menschlichen Freunden so nicht möglich wären.

Zum Vorlesen und selber Lesen geeignet, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen.
Das Hardcoverbuch ist im Fabuloso Verlag erschienen, hat 156 Seiten und kostet 12,80€.
ISBN 978-3-935912-79-2

Rezension
„Die Hütte: Ein Wochenende mit Gott“
von William Paul Young, Allegriga Verlag

Auf Empfehlung habe ich dieses Buch, von dem ich in letzter Zeit mehrmals gehört hatte, nun endlich gelesen. Ein Wochenende mit Gott? Das klang für mich zwar interessant aber ich wusste nicht, wie ich das einordnen sollte. Mit gemischten Erwartungen begann ich zu lesen, konnte das Buch jedoch, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen. Der Autor hat es wunderbar verstanden seine Leser in die tiefste Traurigkeit seiner Charaktere mitzunehmen, wie auch zu deren tröstender Erkenntnis die sich innerhalb der Geschichte immer weiter aufbaut.

Mackenzie Allen Philips ist ein ganz normaler amerikanischer Familienvater, der mit seinen Kindern einen Campingausflug macht. Sie verleben eine wunderbare Zeit, bis es zu der tragischen Entführung seiner jüngsten Tochter Missie kommt. Trotz intensiver Suche der Polizei und vielen Helfern kann Missie nicht gerettet werden. Nur ihr blutverschmiertes Kleid wird in einer abgelegenen Hütte gefunden. Während Mackenzies Frau Halt und Trost in ihrem Glauben findet, bemerkt er selbst wie er zunehmend mit Gott und dem Schicksal seiner Tochter hadert. Er droht sich immer mehr vom Glauben abzuwenden.

Da erhält er eines Tages eine Einladung zu einem Wochenende in eben die Hütte, in der Missie vermutlich ermordet wurde. Die Einladung kommt von jemandem der mit „Papa“ unterschrieben hat. Da Mack’s eigener Vater schon lange tot ist, kommt nur Gott als Absender infrage, der von Mack’s Frau vertrauensvoll „Papa“ genannt wird. Mack ist sehr misstrauisch, fährt aber dennoch hin.

In der Hütte begegnet er tatsächlich Gott in einer, für ihn zuerst ungewöhnlichen Form. In Gesprächen mit Gott verarbeitet er das Geschehn um seine verstorbene Tochter und versteht vieles von dem, was in seinem Leben bisher noch passierte. Seine große Traurigkeit, die ihn seit Missies Verschwinden nie losließ, verliert an Macht über ihn. Er lernt neues Vertrauen in Gott zu haben und sein Leben wieder anzunehmen und zu lieben.

Ein beeindruckendes Buch, das eine tiefe Liebe und ein unbedingtes Vertrauen zum Göttlichen vermittelt, wie ich es selten erlebt habe. So, wie die Begegnung in der Hütte Mack verändert hat, so kann das Buch auch seine Leser berühren und verändern. Dabei ist es nicht dogmatisch oder predigt mit erhobenem Zeigefinger – nein, es betont die Freiheit des einzelnen selbst zu denken und auch in Bezug auf spirituelle Dinge eigene Wege zugehen.

Die Kernaussagen sind einerseits so einfach und sollten eigentlich jedem klar sein, dass es schon verwundert wie sehr sie einen dennoch berühren können.

Es ist ein ganz besonderes Buch, das ich nur empfehlen kann!

Als Taschenbuch ist „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ 2011 im Allegria Verlag erschienen. Es hat 368 Seiten und kostet 9,99€.

ISBN-10: 3548284035 oder ISBN-13: 9783548284033

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